Hunting List (1994)

Der nach einem Mord nach Taiwan flüchtende Kit kehrt nach zehn Jahren zu seinen Jugendfreunden zurück. Diese haben inzwischen ein erfolgreiches Drogengeschäft aufgebaut, aber auch Probleme mit der Konkurrenz am Hals. Ein Bandenkrieg bricht aus.... Und Kit ist nicht der, der er zu sein scheint....

Besser gut geklaut, als schlecht erfunden. Nach diesem Motto drehte Mastermind Kevin Chu Yin-Ping schon u.a. ISLAND ON FIRE und REQUITAL". Und auch hier kopiert er kräftig amerikanische Filme wie STATE OF GRACE und TRUE ROMANCE. Teilweise sind sogar die Schnitteinstellungen und Dialoge originalgetreu (DIE Copyrightklagen möchte ich mal sehen). Heraus kam ein überraschend ansehnlicher, harter, grimmiger Gangsterfilm mit einer Unzahl kraftvoller Cat III-Shootouts, der trotz der Vorhersehbarkeit ziemlich unterhaltsam ist. Auch schafft es der Regisseur bisweilen, Szenen von fröstelnder Intensität zu schaffen, ohne daß er seinen Darstellern Dialoge in den Mund legen muß. Unterstützt wird er dabei von der passenden Musik; sowie von der klugen Entscheidung, jegliche Auflockerung des Geschehens durch Witze, Klamauk etc. zu vermeiden. Der "Realismus" des Filmes drückt sich auch darin aus, daß nicht eine einzige Martial Arts-Szene zu finden ist. Nur die Akteure sind etwas schwach. Protagonist Ray Lui hat zum Beispiel keine wirklich gute Szene. Auch die anderen Schauspieler bieten nur ansehnliches Mittelmaß. Fazit: Für jeden Liebhaber von modern-day-action eindeutig zu empfehlen.

[ noch ein Wort zur deutschen Veröffentlichung von Adrenafilm: Der Film ist ungeschnitten. Aber die Synchronisation ist...ähm...saumäßig. Dadurch wird viel von dem Flair des Originals zerstört. ]