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Schon als Elfjährige wird Faith von einer Wahrsagerin prophezeit, daß sie einmal bei einem Mann namens Damon Bradley die große Liebe finden wird. Inzwischen ist Faith zur Frau gereift und steht kurz davor, einen gutmütigen, aber langweiligen Arzt zu ehelichen. Da schlägt das Schicksal zu. Aufgeschreckt durch die Nachricht, ihr Traummann würde sich zur Zeit in Italien aufhalten, packt Faith ihre Koffer und begibt sich vor Ort auf Spurensuche.

Für manche mag Only You der romantischste Film jenseits eines Pralinenwerbespots sein, aber genau so gut kann man ihn wohl als kitschiges Etwas bezeichnen mit einer Story, die dermaßen konstruiert wirkt, als wäre das Wort Glaubwürdigkeit nie erfunden worden.
Jedenfalls haben wir hier die schmucke Faith, der als 11-jährigen sowohl von ihrem Bruder als auch von einer Wahrsagerin (der weniger vertrauensvollen Sorte, die sonst ihre Kristallkugel sonst wohl nur aus dem Eisfach holt, um den Wodka zu kühlen) prophezeit wird, das der Name Damon Bradley ihr Leben verändern wird. Zeitsprung über 14 Jahre, Faith ist erwachsen, steht kurz vor der Hochzeit mit einer guten Partie, nämlich einem Arzt, und alle leben glücklich bis an ihr Ende und ich wundere mich warum der Film noch sehr lange 80 Minuten Restlaufzeit übrig hat.
Da wo jetzt jeder normale Regisseur seine Leute zum Drehschluß nach Hause schickt, legt der Film erst richtig los, vermutlich weil der Scripter den Schuß nicht gehört hat. Statt nämlich in Peace, Fun and Pancake und jeder Menge Kohle die Schuhläden zu leeren, rennt sie jenem Damon Bradley hinterher, der ein Bekannter ihres Mannes ist (bzw. scheint, der Film behält sich da noch einen netten Twist vor). Was heiß rennen, sie und ihre Schwägerin Kate fliegen dem sogar nach Venedig und weiter bis nach Rom hinterher (Mann, ist das deppert).
Wer italienische Landschaften mag wird jedenfalls ausreichend belohnt (sponsored by Berlusconi?) und natürlich verlieben sich die beiden Mädels in bella Italia. Dabei müssen noch ein paar falsche Identitäten geklärt werden, die beiden Damen ihre Neuverliebungswilligkeit ausarbeiten, um dann nach ein paar Wendung die große Liebe zu finden. Das alles natürlich im Klischee- und Unrealismusmodus hoch drei, aber immerhin sympathischen Charakteren, denen man die Schmalzdusche im Finale auch gönnt.
Man kann das Ganze je nach Stimmungslage so oder so genießen, was ich nur ein wenig schade fand, war der doch recht flache und oft bemüht wirkende Humor. Sich den Film allein anzuschauen macht für mich nicht wirklich Sinn. Die Darsteller wirken dabei angenehm natürlich und geben sich redlich Mühe das wilde Hakenschlagen des Drehbuchs auszufüllen. Für diejenigen die ihre RomCom gern mit viel Zucker mögen ist Only You sicher ein Kandidat.
5,5/10

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