"Black Mask" ist mit einem Budget von 65 Millionen (und das im Jahr 1996) ein hochkarätiger Blockbuster des asiatischen Kinos und bietet weitestgehend famose, harte Action und tolle Tricks. Kampfsportass und Hongkongstar Jet Li, der inzwischen in Hollywood mit seinen Filmen im Mittelmaß versinkt ist der titelgebende Held.
Einst wurde er durch medizinische Experimente des Militärs zum Mitglied der Eliteeinheit 701, die allerlei Geheimeinsätze durchführte. Als er allerdings glaubt, dass das Militär sie töten will, da sie nicht weiter kontrollierbar sind, plant er die Flucht, welche auch gelingt. Hier wird bereits in der Anfangssequenz deutlich, was der Film zu bieten hat. "Black Mask" kämpft sich wie ein Berserker durch die Wellen von Soldaten, indem er sie erschießt (blutige Shootouts) oder seine Kampfsportkünste unter Beweis stellt. Mit schnellen Schnitten, furios wechselnder Kameraperspektiven und der für asiatische Actioner so charakteristischen Akrobatik wird hier ein Actionfeuerwerk der Extraklasse vom Stapel gelassen.
Nach seiner erfolgreichen Flucht nimmt der Ausnahmekämpfer eine Deckidentität an und arbeitet friedlich in einer Bibliothek, wo die komödiantisch angehauchten Charaktere ihn mit einer Angestellten verkuppeln wollen, was einen etwas unpassend komischen Eindruck hinterlässt. Nebenbei ist er auch noch der Freund des Polizisten Rock (Ching Wan Lau), welcher zur Zeit vor einem großen Rätsel steht. Irgendwer bringt alle Drogenbosse Hongkongs um und der letzte Überlebende liegt schwer verletzt im Krankenhaus.
Um ihm zu helfen packt, der sich nun Tsui Chick nennende, Ex-Supersoldat seinen alten Anzug wieder aus und steht ihm zur Seite. Dabei entdeckt er, dass seine alte Einheit hinter diesen Morden steckt. Sie wollen das Monopol auf dem Drogenmartk erringen, was Black Mask natürlich verhindern will. Doch der Kampf gegen eine Einheit von übermenschlich, starken Soldaten erweist sich als schwerer als erwartet.
Die Story gewinnt bestimmt keinen Oscar, ist der Plot doch relativ ausgelutscht und der Film von Anfang bis Ende vorhersehbar. Da kann auch die Freundschaft zwischen Rock und Black Mask oder die Einbindung zweier weiblicher Charaktere nicht helfen. Seiner Freundin aus der Vergangenheit wird der Abgang dabei zu leicht und kurz gemacht. Dafür gibt es aber Action auf höchstem Hongkongkinoniveau, die auch noch mit einer ordentlichen Härte aufwarten kann. Unter anderem werden dabei auch mal Hände und Arme abgetrennt. Spritzendes Blut ist nicht nur bei Schießereien, sondern auch bei den Martial Art Fights oft genug zu sehen.
Lächerlich in der Beziehung die Aussage des so friedlichen Black Masks, dass Gewalt keine Lösung sei. Dafür fabriziert er davon aber genug.
In der recht düsteren Szenerie gibt es zwar ein paar Logikpatzer (Schwankende Resistenz von Superkriegern gegen Kugeln) und die Lasereffekte sind auch nicht immer auf der Höhe der damaligen Zeit, aber dafür sind erstklassig choreographierten Kämpfe und die Überfälle der 701-Einheit auf das Krankenhaus oder das Drogenbossquartier ein Augenschmaus. Ständig explodiert etwas, Menschen fliegen durch die Luft, werden blutig von Kugeln durchsiebt oder zeigen unglaubliche Stunts. Hinzu kommen ein paar interessante Einfälle, um den Fights eine ordentliche Portion Exotik mitzugeben. Unter anderem wird mit Stromkabeln, Rollerskates, einer Raupe oder Seilakrobatik gekämpft.
Fazit:
Guter Actionthriller mit Fantasyelementen aus Hongkong, der schnell ein hohes Tempo aufnimmt, die sehr harte und häufige Action zu bieten hat. Leider trübt der Standartplot und einige veraltete Effekte das Bild etwas. In Zeiten von diversen PG-13 Actionern aus Hollywood ist dieses Werk aber eine willkommene Abwechslung. Selbst ich, der sonst kaum was mit Filmen aus dem Raum anfangen kann, ein Genuss.