Chaplin (1992)

Da haben wir sie nun, die verfilmte Biografie einer wahrhaften Legende. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis man sich entschied, Chaplins Leben zu verfilmen.

Der Film erzählt die gesamte Lebensgeschichte von Chaplin, angefangen von seiner Kindheit bis hin zu dem Tag, an dem er den Ehrenoscar bekommen hat. Der Film zeigt neben dem Schauspieler-Leben des Chaplins auch seine private Seite und seine unzähligen Liebesbeziehungen. Für Leute, die Chaplin bisher nur aus seinen Filmen kannten, wird sich mit diesem Film ein neues Tor öffnen. Es ist die eigene Sache, um man das Tor betreten will und die Wahrheit erfahren will, oder ob man sich mit dem zufrieden gibt, was man allgemein über Chaplin weiß. Ich habe das Tor betreten und mir ist einer der größen Menschen der Weltgeschichte noch sympathischer geworden.

Robert Downey Jr. war eine perfekte Besetzung, er sieht dem Tramp zum verwechseln ähnlich. Einzig seine Einstellung bei der Schlussszene des "Großen Diktators" sieht man an, dass sich die Maskenbildner nicht so viel Mühe gegeben haben wie beim Rest des Films, aber ansonsten meinen tiefen Respekt. Der Film trotz auch so vor Stars, so sieht man größen wie Anthony Hopkins, Dan Akroyd oder Kevin Kline... letzterer spielt seine Rolle mit einem besonderen Charme. Interessant auch, dass Geraldine Chaplin Charlies Mutter spielt. das hätte sie sich bestimmt vorher nicht ausmalen können.

Weiterhin positiv die nicht wenigen Schwarz-Weiß Einstellungen, die einem sofort vertraut vorkommen und den Film nur noch schöner machen. Es passiert selten, dass ein Film von Anfang bis Ende des Films so spannend, sprich unterhaltsam ist. Das liegt nicht zuletzt an den fabelhaften Details, die der Film bietet... so kommt man sich nie vor, als würde der Film vor ansehbaren Kullissen spielen, man nimmt ihm einfach alles ab.

Einziger Fehler des Films: Einige vergebliche Slapstick-Einlagen in Bunt. Die einzige Szene dieser Art, die wirklich auf den Magen schlägt, ist die relativ kurze Szene, in der Charlie mit seinem Team in ein Haus flieht um an seinem Film zu werkeln und später von der Polizei gejagd wird... Das wirkt nicht nur vergeblich lustig, es ist vergeblich lustig.

Fazit

Großartiger Film über einen großartigen Mann. Man fühlt sich bis zum Ende vom Film gebannt und will einfach alles wissen über Charles Chaplin. Einige unmotivierte Slapstick-Szenen sollte man vielleicht wieder vergessen.

9/10