Story: Der Musiker Jerry Lee Lewis (Dennis Quaid) ergattert mit seinem Bruder (John Doe) einen Plattenvertrag, dabei muss er sich immer wieder Vorträge von seinem Cousin, dem Prediger Jimmy Swaggart (Alec Baldwin) anhören, der den Rock & Roll als Teufelsmusik ab tut. Nach seinem ersten kleineren Hit, zieht er dann endlich das große Los. Dies führt sogar zu einer Tournee nach England. Doch vorher heiratet er seine erst dreizehnjährige Cousine Myra (Winona Ryder), was in England für einen Skandal sorgt. Als er zurück in die Heimat, den Vereinigten Staaten kommt, scheint seine Karriere auch hier hinüber. Mitgenommen verfällt er dem Alkohol...
Kritik: Great Balls Of Fire ist eine komödiantische und nicht ganz ernst gemeinte Biographie der Rock & Roll-Legende Jerry Lee Lewis. Jerry Lee Lewis wird hier glänzend von Dennis Quaid gespielt. Quaid verkörpert seine schrille Rolle mit Leib und Seele, sodass es eine wahre Freude ist seiner stets überdrehten Figur zu zuschauen. Die noch sehr junge Winona Ryder kann hier ebenfalls überzeugen. Lediglich Alec Baldwin bleibt etwas blass, was aber auch daran liegt das er einfach eine nervende Figur spielt. Und auch ansonsten bietet der Film darstellerisch selbst in kleinen Nebenrollen akzeptable Leistungen.
Da der Film sehr auf die komödiantischen Parts setzt, bietet er auch nette kurzweilige Unterhaltung, zumindest für die, die Jerry Lee Lewis bzw. Rock & Roll Musik mögen. Die 50er Jahre und dessen Zeitgeist wurden in diesem Film, der ansonsten ehr weniger auf Atmosphäre setzt, auch sehr schön eingefangen. Kritisieren könnte man vielleicht, dass der Film zu wenig Höhepunkte hat, wie etwa die Szene in der Jerry Lee sein Klavier anzündet, oder die Stelle an der er aus der Kirche geht und daraufhin meint, dass wenn er in die Hölle käme er halt dort weiter Klavier spielen würde. Von diesen Höhepunkten hätte es ruhig etwas mehr geben dürfen.
Die Musik ist dann natürlich - wenn wundert's? - passend. Vor allem der Titelsong strömt einige male aus den Boxen und versetzt den Zuschauer dabei jedesmal in gute Laune. Da es sich hier um einen Musikfilm handelt, sollte man aber auf jeden Fall mit Rock & Roll was anfangen können, denn viel Abwechslung gibt es hier natürlich nicht.
Fazit: Jim McBride präsentiert hier eine flotte und auch lustige Biographie über Jerry Lee Lewis. Darstellerisch insgesamt völlig in Ordnung, wobei Dennis Quaid sogar hervorragend agiert. Für Rock & Roll-Fans definitiv überdurchschnittlich. 6/10