Der in Rußland gedrehte Prolog (die Szenen auf dem roten Platz waren für diese Zeit revolutionär, den Glasnost war gerade erst so richtig im Kommen) sind da auch noch die intensivsten im ganzen Film, hart und kantig und relativ frei von Klischees.
Die kommen erst auf, wenn die Handlung in die Staaten wechseln, denn mit James Belushi tritt dann ein typisch rotziger Bulle auf, wie wir ihn nicht nur schon kennen, sondern wie er uns eh ans Herz gewachsen ist, ein schnoddriger Chaot maulheldenhaften Zuspruchs, dessen Erfolge mehr auf Ruppigkeit und Herz als auf seinen polizeilichen Fähigkeiten basieren.
Daraus ergibt sich ein prächtiges, wenn auch unrealistisches Duo: der wortkarge Muskelmann in einer ihm fremden Umgebung, der durch das beharrliche Ignorieren widriger Umstände wie ein Bulldozer die Probleme niederwalzt oder mit Bauernschläue löst und darüber die Emotionen scheinbar wegläßt, während der Einheimische den verursachten Schaden oder Dreck beheben muß. Das führt zu verbalen Auseinandersetzungen ohne Ende, bei denen sich die klassischen One-Liners des Österreichers perfekt mit Belushis Dauersabbelei verbinden. Es gibt zwar keine echte Chemie zwischen den beiden, aber die Gegensätze ergänzen sich trotzdem ganz hervorragend.
Der Bösewicht, ein porentiefreiner düsterer Fiesling, dem man seine nihilistische Natur schon meilenweit voraus ansieht, spielt da den perfekten Widerpart, den man nur durch Vereinigung aller Kräfte bezwingen kann. Das Drehbuch strotzt nicht gerade vor Originalität, aber Hill, weiß, auf welche Pedalen er drücken muß, um den größtmöglichen Effekt zustande zu bekommen. Qualitatives Zentrum der weniger, aber soliden Actionsequenzen ist eine brutale Schießerei in einem Hotel, wogegen der Showdown, ein banales Schißhaseduell mit zwei leeren Bussen leider abfällt, nämlich als die sinnlose Materialschlacht, die sie nun mal ist.
Aber im Grunde spielt der Film sowieso viel lieber mit seinen Protagonisten, als sie einem geregelten Plot auszusetzen und reizt so seine Möglichkeiten bestens aus – und erzeugt so ein Werk, bei dem sich Männer wie Männer fühlen können, um sich in schöner Regelmäßigkeit an herben Flüchen und coolen Schlagabtäuschen zu erfreuen und sich so richtig auf die Schenkel zu schlagen.
Schnell, leicht und dank der eisigen Kantigkeit Schwarzeneggers, der hier top besetzt ist, ein Spaß aus einer Zeit, als es im Kino noch richtig zur Sache gehen konnte. (7/10)