Nicht wirklich der Rede wert oder akzeptables Fertigfutter, "Boy eats Girl" ist einer von diesen Standard-Zombie-Produkten neuerer Bauart, bei denen man das High-School-Genre durch den Untotenfleischwolf dreht und hofft, daß mit Sexwitzchen und Schuluniformen hoffentlich ausreichend Staat zu machen ist, um die jugendliche Fangemeinde ausreichend zu unterhalten.
Immerhin, dieses Produkt von den britisch-irischen Inseln ist einigermaßen solide gemacht und sorgt für anspruchslose Unterhaltung. Ausgangspunkt ist die Restauration einer Kirche, bei der gleich zu Beginn das übliche Totenerweckungsbuch ins Spiel kommt, was eine der Angestellten dann auch bald nutzt, als ihr von der Schule und den Mädels gebeutelter Sohnemann in akuter Verzweiflung zum Strick greift.
Diese Notlösung kam nur in Frage, weil es den schon üblichen Zoff mit den vollkommen überzeichneten Archetypen gab und gibt: die gute Freundin, der Untreue zu eklen Typen verdächtigt, zwei depperte Kumpels, einen großen groben Bösling, ein paar zu allem bereite Bretzeluschis und natürlich die nicht minder bereite Lehrerschaft, die von den verordneten kurzen Röckchen ebenfalls in den Hormonstau getrieben wird.
Nach dem Seiltrick ist allerdings außer einem steifen Hals kaum was zu bemerken, bis der kleine Hunger kommt, der wie üblich nur mit Menschenfleisch zu beheben ist. Aber unser Held hält an sich und nur ein kleiner Happen zwischendurch setzt die üblichen Ereignisse in Gang, infolge derer sich die gesamte Ortschaft in geifernde Sabberlappen verwandelt, auf daß hinter jedem Tresen halbzerfressene Leichen liegen.
Angereichert mit ein bißchen Nerd- und American-Pie-Humor ist der Rest natürlich dem Erfolg von "Shaun of the Dead" geschuldet, wobei Samantha Mumba ausreichend niedlich ist, um die Boys bei der Stange zu halten. Eine größere Baumtrimmmaschine spielt dann im bewährten Braindead-Vorfinale die splatternde Hauptrolle, ehe man sich zu einer leicht absurden Form der Korrektur während des bewährten finalen Scheunenbrandes begibt. Bis dahin ist der Cast aber überwiegend des Todes.
"Boy eats Girl" ist echter Standard-Fluff mit manchmal schön eingesauten Effekten und längst nicht so vielen dollen Witzen, wie es die Macher gern hätten, aber technisch solide und mit einer brauchbaren Produktion gesegnet (was man von den Engländern ja auch gewöhnt ist). Einen Staat kann man damit nicht machen, aber als Begleitung zur Pizza vor dem großen Samstagabendausflug funktionierts ganz brauchbar und ist grell genug, damit man sich nicht im Sessel winden muß. Und ernst wird das natürlich auch nicht genommen: Mittelklasse B! (5/10)