Review

Wie ironisch, ein Regisseur, der „Tim Story“ heißt. Auf selbige wird in der Verfilmung der Marvel-Comics leider wenig bis gar keinen Wert gelegt.

Die fantastischen 4 (ausnahmsweise im Original belassen, vielleicht gabs Probleme mit der gleichnamigen Band) sind 4 Superhelden mit unterschiedlichen Fähigkeiten, einer kann sich wie Gummi dehnen, einer hat Bärenkräfte, sieht dabei aber leider ziemlich schaurig aus, einer kann fliegen und Feuer erzeugen, und die weibliche Heldin kann sich unsichtbar machen und mit Energiebällen rumwerfen. Natürlich muss im ersten Film auch noch kurz die Entstehung abgehandelt werden, ein kosmischer Sturm auf einer Raumstation hat das alles verursacht. Dort wird auch Dr. Doom geboren, der böse Widersacher der 4. Er verschmilzt mit Metall, und am Ende des Films kommt einem unwillkürlich der Begriff „Endoskelett“ in den Sinn.

Die agierenden Schauspieler sind oftmals leider absolut nicht auf der Höhe, Jessica Alba bestätigt wieder, dass sie nicht viel kann außer gut aussehen, Ian Gruffudd als Mr. Fantastic ist leider absolut nicht fantastisch, und Chris Evans’ Rolle macht ihn für mich zum unsympathischsten Charakter im ganzen Film. Michael Chiklis spielt meist mit seinem Kostüm, daher klammere ich ihn an dieser Stelle aus. Einzig Julian McMahon als Bösewicht konnte mich überzeugen.

Der größte Minuspunkt des Films ist der ständige Humor, an passenden wie unpassenden Stellen. Der Film kommt, wie in einem anderen Review erwähnt, als Parodie seiner selbst rüber. Die Rolle von „The Thing“ ist das beste Beispiel. Diese Figur wird, wie gesagt, bärenstark, aber gleichzeitig verunstaltet. Daraufhin wendet sich seine Frau von ihm ab. Dies wird aber nur mal ganz kurz abgehandelt, danach sorgt The Thing mehr oder weniger über die gesamte Strecke des Films für Lacher, was mir doch recht übel aufgestoßen ist. Das gleiche gilt für Evans, ihn könnte ich mir, in fast der selben Rolle, als den nächsten Triple X vorstellen: große Fresse und Extremsportler, voila.

Dann wären da noch die teils allzu offensichtlichen Logiklöcher im Film. Fräulein Alba muss sich erst kameragerecht ausziehen, damit die 15jährigen im Kinosaal auch was zu sehen kriegen, und sich unsichtbar machen, um an einer Horde Polizisten vorbei zu kommen, nur um kurz danach ihre 3 Mitstreiter hinter sich zu sehen. Die Wissenschaftler wollen ein kosmisches Phänomen beobachten, schicken aber den Piloten (!) auf Weltraumspaziergang.

Hinzu kommt eine allzu schmalzig wirkende Begegnung von The Thing mit einer blinden Frau, die sich natürlich prompt in ihn verliebt hat, und die parallel laufende Beziehung von Alba und Gruffudd. Alles schön inhaltsleer und auf PG13 Niveau.

Der komplette Mittelteil des Films ist sozusagen kompletter Leerlauf. Am Anfang darf das Team eine Heldentat auf einer Brücke vollbringen, und danach flacht die Spannungskurve leider bis in den Minusbereich ab. Das Finale kommt dann ziemlich abrupt und verdammt kurz daher.

Also man sieht, so ziemlich alles an diesem Film ist verhunzt. Die Effekte sind gut, aber nicht überragend, Der Gummimensch sieht doch teils etwas arg künstlich aus. Die Darsteller übertreffen sich in leeren Sätzen, nur noch getoppt von der noch leereren Story. Anstatt sich mit Kinkerlitzchen in der Mitte des Films aufzuhalten, hätte man z.B. etwas mehr auf das Schicksal von The Thing oder die Verwandlung von Dr. Doom eingehen können, bzw. sollen.

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