China im 17. Jahrhundert: Um ihre Bürger besser kontrollieren zu können, erlassen die neuen chinesischen Machthaber ein Verbot für Kampfkünste. Zuwiderhandlung wird mit dem Tode bestraft. Mit grausamer Härte setzt General Wind Fire mit seinen Söldnern die neue Anordnung um. Als seine Blutspur schließlich auch das "Martial Village", die letzte Zuflucht der Kampfkunsttradition, zu erreichen droht, beschließt der ehemaligen Offizier Fu dem grausamen Treiben nicht länger zuzusehen. Fu rüstet zum Widerstand: Am Himmelsberg versammelt er sechs virtuose Schwertkämpfer um sich, die den Unterdrückern als "die sieben Schwerter" die Stirn bieten. Noch ahnt niemand, dass ein Spion in ihrer Mitte Sabotage betreibt und dass ein Liebesdreieck Chaos stiften wird, wenn der Kampf um Leben und Tod in seine entscheidende Phase tritt.
Die sieben Schwerter von Tsui Hark hat eigentlich ein grundsätzliches Problem, nämlich das er wahlweise entweder zu kurz oder zu lang ausgefallen ist, beides ist nämlich richtig. Zu kurz deswegen, weil eigentlich ja ein sogar vierstündiges Epos in Planung war, das eben notgedrungen für die Vermarktung auf etwa zweieinhalb Stunden runtergedampft wurde. Das hinterläßt logischerweise einige Handlungslücken und man bekommt wirklich als Zuschauer oft das Gefühl einer verwirrenden Erzählweise vermittelt. Auch die Charaktere sind so nicht wirklich sauber ausgearbeitet. Die Charaktere bleiben oft ohne erklärenden Hintergrund und wenn man mal das Western Pendant "die glorreichen Sieben" zum Vergleich zieht, kann man deutlich erkennen, das das viel besser geht.
Zu lang wäre aber ebenso richtig, denn nach der flotten ersten Stunde und der Flucht der Dorfgemeinschaft vor den bösen Häschern tauchen auf einmal Subplots auf, die die Handlung nicht nur ausbremsen, sondern lange Zeit fast zum Stillstand kommen lassen. Da werden munter Pferde verabschiedet, eine kleine Liebesgeschichte aus dem Hut gezaubert und lange und ausführlich über den Verräter in den eigenen Reihen debattiert. Hier hätte man wirklich zugunsten des Tempos einiges an Straffungen vornehmen sollen.
So bleibt der Film doch eine recht unausgewogene Angelegenheit und fühlt sich an wie mitten zwischen die Stühle gesetzt. Ansonsten bietet das Werk doch die klassische Eastern Unterhaltung, das klassische Martial Arts Epos mit der gewohnt tollen Optik und Farbgebung, wie man sie heutzutage ja schon fast als Standard aus Fernost kennt. Die Kämpfe sind dabei sogar erfreulich erdig ausgefallen. Wire-Fu wird zwar auch hier gern genommen, man fliegt aber nicht durch die Luft wie Superman und bekämpft sich in den Wolken. Zudem sind die Kämpfe auch wesentlich härter ausgefallen, da rollen Köpfe und andere Extremitäten, was mir doch lieber ist, wie das oft übertrieben poetisch dargestellte Swordfighting.
So bleibt das kurze Fazit vorne und hinten hui, dazwischen naja und najachen. Dieser Kompromiß aus Kinofilm im 90 Minuten Bereich und Mehrteiler stellt nicht wirklich zufrieden.
6/10