Review

Zuviel gewollt…19.01.2009

Schade, schade, schade…da fängt ein Film vielversprechend an, zeigt uns binnen einer Stunde famose Schwertkämpfe und wunderbar choreographierte Faustgefechte, aber danach verliert sich der Streifen in bedeutungslosen Nebenhandlungen. Alles, was man noch hineinpacken konnte, wurde in den Film hineingewoben. Ein Verräter muß mit dabei sein, ebenso eine verflossene Liebschaft, dazu noch eine Schulklasse, die sich auch nicht einfach so aufmischen läßt mitsamt einer Lehrerin, die eigentlich der Gewalt gegenüber abgeneigt ist, in höchster Not aber doch zum Schwert greift. Obendrein sehen wir noch mythischen Firlefanz und haben es mit der einen oder anderen Erklärungsnot zu tun. Wirklich schade, denn im Finale sehen wir wieder einmal Donnie Yen, der seine wahrlich famose Kampfkunst auf engstem Raum einsetzen darf. Ach, wäre der Film nur viel kürzer geworden…

Irgendwann, etwa im Jahr 1700, in China. Per kaiserlichem Dekret sollen alle Menschen, die eine Form der Martial Arts beherrschen, umgebracht werden. Eine Horde Soldaten mit allerlei interessantem Kriegsgerät zieht durch die Lande, um sich ein Kopfgeld zu verdienen. Fast alle in Frage kommenden Dörfer sind mittlerweile ausgelöscht, nur ein kleiner versteckter Weiler muß noch aufgerieben werden. Doch dort ergibt man sich nicht kampflos, sondern sucht beim Mount Heaven Beistand. Ein wunderlicher SiFu schickt seine sieben Schwerter zur Hilfe, die dem klingenführenden Kämpfer große Macht verleihen. Aber er schickt nicht nut die Waffen, sondern auch noch die Personen dazu. Und so kommt es nach einigen kleinen Scharmützeln schließlich zum großen Finale in der Festung der Soldatenhorde, und dort ist auch noch eine persönliche Rechnung zu begleichen.

Klingt gut? Ist es aber nicht, denn über zweieinhalb Stunden Laufzeit sehen wir eigentlich nur drei echte Gefechte, und die beiden besten davon bereits in der ersten Stunde. Danach geschieht nicht mehr viel, was wirklich spannend ist. Stattdessen wird viel Zeit verschwendet, als man seitens der Regie versucht, die Kämpfer mit zwischenmenschlichen Problemen zu beladen. Da trennt sich der eine unter Tränen von seinem Pferd, der andere bekommt die Frau seiner Träume nicht, ein Verräter in der Dorfgemeinschaft verfolgt eigene Pläne – warum das weiß man nicht. Regisseur Hark wollte wohl ein grandioses Epos schaffen, legt auch großartig los, verliert sich dann aber in zu vielen Nebenkriegsschauplätzen und spirituellem Unfug. Zudem weist der Plot echte Lücken auf, das fällt gerade bei den Ereignissen rund um den Mount Heaven ganz besonders auf. Donnie Yens Artistik kommt kaum zur Geltung, und so drückt man irgendwann entnervt die Vorspultaste bis hin zum Finale, welches dann auch wieder ein klein wenig enttäuscht – hunderte von Soldaten stehen da herum, aber keiner greift in die Kämpfe ein, die so auch schnell wieder vorbei sind…5/10.

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