Frei nach dem Kabuki Spiel "Sad Story of Ashura" beglückt uns Takita Yojiro (Onmyoji 1 u. 2) mit diesem fantastisch angehauchten Filmchen .
Das japanische Land ist mit steigender Tendenz an Dämonen übersät, welche sich in den Körpern der Menschen eingenistet haben. Besonders konzentriert ist deren Aufkommen in Edo, wo auch das Spektakel seine Kulisse findet. Als offiziell Angeheuerte, bekämpfen die unerschrockenen Dämonenwächter bzw. Schlächter die höllische Brunst. Als weiteres wird das Kommen des Dämonen Monarchen Ashura erwartet, dessen prophetzeite Auferstehung kurz bevorsteht. Der Film findet nun seine erste rasanteres Sequenz, als die Dämonenwächter mordend durch Edo maschieren. In der Euphorie des Vernichtens, tötet der Krieger Izumo ein kleines Mädchen, woraufhin dieser sein Schwert an den Nagel hängt und sich einer Kabuki Truppe anschliesst. Der aggresivere Jaku verfällt dem Streben nach Macht und wird ein Instrument der Höllenjungfer Bizen, welche in der Gestalt einer Nonne durchs Land marschiert. Mitten in das Geschehen tritt nun eine Kunoichi, welche mit ihren Mädels tagsüber eine Akrobatikgruppe stellt, ein seltsames wachsendes Tattoo auf ihren Rücken hat und anscheinend ihr Gedächtnis verloren hat. Natürlich trifft unser Held Izumo auf die Hübsche. Den beiden scheint ein gemeinsames Schicksal aufgelegt worden zu sein.
Aus dem berühmten Kabuki Stück hat Yojiro Takita ein kunterbuntes, schon fast comichaftes Fantasy Spektakel geschaffen. Man denkt oft eine Verfilmung eines Mangacomics vor sich zu haben. Besonders die Charkterzeichnung lässt fälschlicherweise darauf schliessen. Die Geschichte ist im Grunde nicht sonderlich ansprechend oder grossartig durchdacht, dafür aber in einem handwerklich ansprechenden Stil gestaltet. Die Landschaften und Sets sind in malerische Umgebungen eingefangen, wobei öfters doch der digitale Pinsel eingesetzt wurde, was aber in Anbetracht der Gesamtheit meistens funktionierend harmoniert. Der Soundtrack hat dann auch eher einen popig/südasaitischen Touch und wusste nicht immer zu gefallen. In der Kostümwahl hat man mehr auf vorallem bunt & beeindruckend als auf traditionelle Authentität geachtet, was aber zu restlichen optischen Gestaltung wunderbar dazupasst. Ich find besonders den ogreähnlichen Wesen hat man ein nettes Outfit verpasst. In Sachen Schauspiel, bewegt sich Ichikawa Somegoro als Izumo auf recht holprigen Terrain. Irgendwie gelingt es ihm nicht eine konstant gute Leistung über die gesamte Spielzeit an den Tag zu legen. Auch Miyazaw Rie als schicksalsbelastete Tsubaki bewegt sich zwischen überzeugend & lass mal sein. Im Grunde konnten eigentlich nur die Charas dämonischer Natur überzeugen, allen voran Kanako Higuchi als teufliche Bizen. Sie weiss es ihre nicht sonderlich facettenreiche Rolle einbindend darzustellen, genauso wie der Abtrünnige Jaku gespielt von Watabe Atsuro. Dieser gibt das ihm aufgelegt impulsive Schauspiel relativ erfolgreich zu Geltung. Die Action sowie Swordplay ist rasant und ansprechend gehalten und gibt dem Film seine helleren Momente. Literweise neongrünes Dämonenblut darf verspritzt werden, was besonders den Anfang sehr unterhaltsam machte. Diseer Aspekt verliert sich aber im Laufe der Spielzeit, um der pseudeodramatischen Story vorrang zu geben. Der Showdown ist leider durch die überzogenen Dialoge sinnlos in die Länge gezogen und hätte doch noch ein bisschen mehr Action vertragen, wobei die vorhandene auch nicht ohne ist. Lächerlicherweise will man dann dem Zuschauer auch noch, durch die Rolle des Schriftstellers Nanboku Tsuruya IV, eine gewisse Authenität verkaufen. Dieser kann nur schreiben was er gesehen hat und ist somit ein Teil des ganzen Märchens. Diesen aspekt hätte man sich imho mehr als sparen können. Wer optisch überborderndes und relativ dick budgiertes, Popcorn Kino ala Azumi oder Onmyoji sehen will ist gut bedient. Wers lieber bodenständiger hat, sollte einen grossen Bogen um den Streifen machen.