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Zweiter Einsatz des Spezialisten im Transportgewerk

Eigentlich ist er nur kurz eingesprungen, Frank Martin, der Transporter, um für einen Monat einen kleinen Jungen in den USA zu chauffieren, nicht sein übliches Arbeitsfeld, nicht seine Heimat, aber fahren ist fahren. Doch plötzlich wird er in eine sagenhafte Verschwörung verwickelt, als der Junge entführt und mit einem tödlichen und ansteckenden Virus infiziert wird, der an den Vater des Jungen nach Beendigung der Entführung übertragen wird und dadurch in weiterer Folge die leitenden Beamten der DEA töten soll. Doch Frank Martin hat ein paar Regeln, und eine davon ist, nie sein Versprechen zu brechen. Also macht er sich auf, den Jungen zu befreien, die Verschwörung aufzudecken und gerade noch rechtzeitig das Gegenmittel zu besorgen. Das alles geht natürlich nicht ohne viel Schlägerei und Autofahren vonstatten, doch genau diese Elemente sind es ja, die wir beim Vorgänger so gern gesehen haben.

Die Story ist eine Mischung aus „Man on Fire“ und „Mission Impossible 2“, garniert mit ein paar Kampfszenen, die wir bei Jet Lis Einsätzen für französische Filmemacher bereits auf der Leinwand gesehen haben. Amerikanisches Recycling halt...warum ein Drehbuch neu erfinden, wenn man doch prima klauen kann? Doch der Zuschauer ist ja kein Dummerle und fühlt sich von schlechten Drehbüchern an der Nase herumgeführt, zumal die Gewalt nicht adäquat hoch ist wie bei den Filmen von Li. Jaja, das PG-13 Rating, der derzeitige Alptraum aller erwachsenen Kinogänger, hat auch hier wieder dazu geführt, daß man sich eine R-rated Version wünscht. Doch das ist zur Zeit verpönt, minimiert man doch von vornherein die Einnahmen. Dem Rating angepaßt sind auch die übertriebenen digitalen Effekte, Stunts sind nur dann gut, wenn sie glaubwürdig sind, und das ist leider hier nicht immer der Fall. Dazu kommt noch, daß die Effekte zumeist schlecht hingetrickst wurden, eigentlich eine Todsünde, man weiß, daß so etwas heutzutage viel besser machbar ist. Und warum man dem französischen Polizisten aus Teil 1 noch eine Urlaubsreise nach Miami gegönnt hat, um ihn dort in läppischen Klamotten zu verheizen, wissen allein die Macher des Films.

Auf der Habenseite wiederum stehen beeindruckende Martial Arts von Jason Statham, der für die Rolle des Transporters einfach perfekt geeignet ist und von mir persönlich immer einen Vertrauensvorschuß erhält. Durch die Kampfkünste wirken die Schlägereien realistisch, wenngleich der gute Mann bei all seinen akrobatischen Einlagen nie schmutzig wird...ein bißchen wie James Bond. Ebenso beeindruckend die Verfolgungsjagden, schön zu sehen, was mit einem deutschen Auto aus Ingolstadt – hurra, Product Placement allenthalben – so alles möglich ist. Doch das beste am Film ist das Ende, denn da sehen wir Statham im Auto sitzen und einen weiteren Auftrag annehmen – mal sehen, ob in Teil 3 die Wünsche der Älteren erfüllt werden: Blut, besseres Drehbuch und weniger digitale Effekte. Doch Hollywood wird das schon vermasseln...der zweite Einsatz des Spezialisten im Fahrgewerbe ist aus obigen Kritikpunkten heraus insgesamt schlechter als der Vorläufer, jedoch nicht ganz mißlungen, daher 7/10.

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