Was macht ein Mann, der sich für Filme interessiert und ein wenig Geld beiseite gelegt hat?
Klar, er dreht seinen eigenen Film, in dem er die Hauptrolle spielt, die Geschichte dazu schreibt und alles auf eigene Kosten produziert.
Ist aber ungünstig für den Zuschauer, wenn dieser Mann, - David Heavener – keine Ahnung vom Filmemachen hat und mit „Curse of the Maya“ ein überhaupt nicht durchdachtes Ömmelwerk hinlegt.
Ein etwas älterer Herr und eine weitaus jüngere Frau betreten ein abgelegenes und heruntergekommenes Haus irgendwo an der mexikanischen Grenze.
Das Haus wurde per Ebay ersteigert.
Ein paar Minuten lang sieht der Zuschauer die beiden im Haus umherlatschen, ohne ihre Namen, noch ihre Beziehung zueinander erläutert zu bekommen.
Ahh, -es sind der Arzt Jeffrey und seine Verlobte und Ex-Patientin Renee( diese Infos nach etwa 15 Minuten Ungewissheit).
Renee hört ein Geisterkind rufen und stiefelt hinaus in die Nacht. In dieser ländlichen Gegend wechseln botanische Ausstattung und Lichteinfall im Sekundentakt, so wankt unsere Hauptdarstellerin zwischen kräftig grüner Eden-Kulisse und gelb-fahler Wüstenlandschaft (bei soviel Abwechslung ziehe ich bald um…) und trifft alsbald Windkraftwerksarbeiter Michael, den sie spontan zum Abendessen einlädt (den Gehilfen nicht, der ist zu ekelig zum Poppen).
Beim peinlichen Abendessen kommt es zum Beziehungsstreit zwischen Renee und ihrem Vormund Jeffrey, der Zuschauer erfährt etwas über ihre Therapie und dass sie vor zwei Jahren ihr Kind durch einen Unfall verlor. Immerhin gibt es ein kleines Abschiedsbussi, das eine Partie Zimmergolf zwischen Renee und Arbeiter Michael einläutet, welche später noch stattfinden wird.
So wartet der Zuschauer auf Zombieaction oder zumindest Zeichen, die darauf hindeuten.
Aber nää!
Familiendrama mit drei Personen und das fast 40 Minuten lang.
Um den späteren Bodycount zu erhöhen, wird buzz noch ein kleinkriminelles Paar eingeführt, das mit zwei Mexikanern im Schlepptau einen Deal über die Runden bringen will.
ER will sich über Renee hermachen (wann hat er die eigentlich erspäht?) und SIE strippt in seiner Abwesenheit vor den Mexikanern und zeigt, dass man mit übelgeformten Siliconkissen auch zu einer kleinen Filmrolle kommen kann.
So, jetzt geht die Zombieaction los.
Alles schön abgedunkelt, damit der Zuschauer den FX-Dilettantismus nicht so deutlich zu spüren bekommt. Der Kriminelle und seine Truse sind die ersten Opfer, es folgen die mexikanischen Wegbegleiter. Ein wenig Gezerre und Gemansche in fast totaler Dunkelheit, ja sicher, dafür zahle ich Leihgebühr.
Bis zum Ende wird das nicht besser: Schlechte Ausleuchtung und nur andeutungsweise Gore.
Aber es gibt ja noch den Fluch der Mayas, jener Indianer, die aus Belize (!) kommen sollen und über fünf Tage Opfer suchen, weil in dem soeben bezogenen Haus ein Kind und seine Familie umgebracht wurde. Vielleicht können Renee und ihr neuer Stecher Michael ja den Fluch per Ritual stoppen, anstatt einfach nur mit dem Auto zu flüchten.
Mensch, nee, das ist Bockmist.
Heavenly konstruiert teilweise vollkommen zusammenhanglose Szenenabfolgen, bei denen der Zuschauer nur schwer zwischen Realität und Traum/Einbildung unterscheiden kann. Erklärungen hierfür bleiben aus und werden auch nicht während des unausgegorenen Ablaufs erläutert.
Da kann auch die seichte Erotik nichts retten, obwohl Amanda Baumann als Renee am FKK-Strand eher positiv auffallen würde.
Heavenly dachte sich: Das Publikum will Horror und Sex in ausgewogener Mischung, nur bietet dieser Film von beidem kaum etwas.
Weder der Cliffhanger (drei Jahre nach dem Showdown angesiedelt), noch die Zombies und ihre lachhaft schlechten Masken sind das Anschauen wert, der Rest ohnehin nicht.
Ach, und fast hätte ich das flatschige Zombiebaby und seinen Angriff auf den Bösewicht vergessen: Die Kreatur macht Donald-Duck-Töne und sieht aus wie das Braindead-Baby als Rohentwurf, - natürlich ebenfalls daneben…
Es lohnt sich wirklich nicht…
2 von 10 Punkten