Die Letzten Amerikaner (1981)

Hört man den Namen Walter Hill so denkt man automatisch an Filme wie Red Heat, Undisputed - Sieg ohne Ruhm und Last Man Standing. Hill ist und war nie ein Regisseur des anspruchsvollen Kinos, sondern versteht sich darauf eine äußerst unterhaltsame Art von Actionstreifen abzuliefern. 1982 definierte er mit Eddie Murphy und Nick Nolte als ewig streitendem Duo in Nur 48 Stunden das Genre des sogenannten "Buddymovies".Doch 1981, also ein Jahr bevor Nur 48 Stunden entstand, machte Hill sich auf, um einen Action-Thriller im "10 kleine Negerlein Prinzip" zu drehen :
Heraus kam Southern Comfort.


Schon nach den ersten 5 Minuten merkt der vorrausschauende Zuschauer, dass es sich hier um einen interessanten Plot handelt und das genügend Faktoren für ein unterhaltsames Filmerlebnis vorhanden sind. So stellt man beispielsweise fest, das die einzelenen Charaktere nicht unterschiedlicher hätten sein können und das jeder einzelne ganz individuell mit der entstandenen Situation umgeht. So entstehen bald die ersten Konflikte und Hill zeichnet seine Protagonisten erstaunlich detailiert und legt deren Gefühlsleben dar. Dabei funktioniert die Mischung aus blutigen Actionszenen, beklemmender Atmosphäre und ausgiebiger Charakterzeichnung zu jedem Zeitpunkt. Auch die Sumpfkulisse ist als Schauplatz optimal gewählt und verstärkt den Grundton des Films, man kann das Wasser quasi in den eigenen Schuhen spüren und versteht das unwohlsein und die damit entstehenden Aggressionen der Figuren. Als musikalische Untermalung vernimmt man leise Rhythm & Blues Klänge, die sich wunderbar in das Ganze einfügen. Alle Darsteller machen ihre Sache gut bis sehr gut, wobei Powers Boothe und Fred Ward besonders zu gefallen wissen. In Punkto Gewalt hält sich Hill auch nicht zurück und man bekommt einige blutige Szenen geboten, die allerdings "sinnvoll" zur Entwicklung des Films beitragen und nicht als reine Exploitation herhalten müssen. Gewaltverherrlichung ala Phantom Kommando und Co. sucht man vergebens. Dennoch ist die FSK 18 Freigabe für die damalige Zeit gerechtfertigt. Die DVD von E-M-S ist leider recht bescheiden was Bild, Ton und Extras angeht, allerdings schon für deutlich unter 10 Euro zu bekommen.