Walter Hill hat mit "The Warriors" schon einen sehr ausergewöhnlichen Film herausgebracht, der auch zu meinen Lieblingsfilmen gehört, da es keinen Film gibt der vergleichbar ist. Genau so ist es auch mit diesen hier, Southern Comfort. (Höchtens Deliverance könnte man auf eine etwa gleiche Stufe stellen, wobei das vielleicht doch zu weit hergeholt ist).
Der Film fackelt nicht lange rum und beginnt direkt mit der Story. 9 Reservisten der Nationalgarde werden im Jahr 1973, genau 1 jahr nach dem Vietnam-Krieg zu einem Wochenend-Manöver gerufen. Das ganze spielt im sumpfigen Niemandsland von Lousiana. Sie sollen ein Überlebenstraining absolvieren und die Sümpfe durchqueren. Da niemand das ganze wirklich ernst nimmt, bestellen sie gleich mal ein paar Nutten am Treffpunkt und sind in Gedanken eigentlich schon wieder zu Hause. Als sie nur mit Platzpatronen bewaffnet aufbrechen und an einen See kommen, der eigentlich garnicht da sein sollte, nimmt das Drama seinen Lauf. Kurz vor den Umdrehen und Abbrechen des Manöver's erblicken sie 3 Kanus, die den dort einheimischen Cajuns gehören und beschliessen sich diese mal "auszuleihen", da im Moment sowieso niemand vor Ort ist. Als sie in der Mitte des See's sind tauchen aufeinmal die Cajuns am Ufer auf und staunen natürlich nicht schlecht. Im Größenwahn fängt einer der Soldaten an auf die Cajuns zu schiessen und lacht sich anschließend den Arsch ab. Da die Cajuns nicht wissen, das es sich um Platzpatronen handelt springen sie natürlich hinter die nächsten Bäume und fürchten um ihr Leben. Nichts ahnend paddeln die Soldaten weiter zum anderen Ufer als sich plötzlich ein Soldat einen Kopfschuss einfängt. In Panik kentern die Kanus und alles Wichtige, wie Kompass und Funkgerät geht im Wasser verloren. Noch immer unter Schock versuchen sie aus den Sümpfen zu entkommen. Allerdings haben die Cajuns ihre Jagd gerade erst eröffnet und holen sich einen nach den anderen. Am Ende sind noch 2 Soldaten übrig, die es in ein Cajun-Dorf schaffen indem gerade gefeiert wird, die Musik während des ganzen Festes ist einfach Wahnsinn und bringt richtig Spannung auf, denn im sicher geglaubten Dorf tauchen plötzlich einige Gestalten auf, die garnicht freundlich aussehen. Etwas später muss einer der 2 Soldaten mit ansehen, wie einige Dorfbewohner 2 Stricke mit einer Schlinge über einen Balken werfen. Der Blick den er in diesem Moment hat sagt mehr jedes Wort.....es kommt zum furiosen Showdown.
Der Film bleibt die ganze Dauer über spannend, da man nicht weiss, wen es als nächsten erwischt und ob es überhaupt jemand wieder aus den Sümpfen schafft. Der Film bleibt auch immer logisch und bringt keine unnötigen Action-Szenen, die den Film eher lächerlich wirken lassen würden. Stattdessen wird mehr auf die Charaktere eingegangen, welche sich im Verlaufe des Films verändern. Ein anfänglicher ruhiger und netter Soldat wird z.B. plötzlich zum vollkommenen Psycho, der jede Sekunde hochgehen kann. Unter den Schauspieler sind einige Bekannte, wie Keith Carradine, Fred Ward und Powers Boothe, die auch alle eine klasse Leistung abliefern.
Die Filmmusik von Ry Cooder passt mehr als perfekt in die Umgebung und zur Stimmung des Films. Die Mischung aus Gitarrenklängen und der trostlosen Landschaft ist einfach ein wahrer Geniestreich. Blutige Szenen gibt es auch enige, aber ob diese für eine FSK 18 reichen bezweifle ich.
Nicht nur ein spitzen Film, sondern auch eine Anlehnung an den Vietnamkrieg, über Amerikaner die in ein Gebiet eindrinegen, indem sie nichts zu suchen haben und sich aufführen wie die Geisteskranken.