Durchwachsene und mäßig erfolgreiche Werke wie „Mimic“ bekommen selten eine Fortsetzung spendiert. Da aber das Budget wieder eingespielt wurde und den mäßigen Kritiken zum Trotz Fans begeistert waren, stand einer Fortsetzung als Direct-to-video nichts mehr im Wege. Gibt es doch genug Horrorfans, die es gilt mit einer Fortsetzung zu ködern.
Nachdem man im ersten Teil zu genüge die Entstehung und den Zweck der mutierten Killerinsekten erklärte, beschränkt man sich im zweiten Teil weniger auf eine Hintergrundgeschichte, sondern auf Action von der man in Anbetracht der kurzen Laufzeit genug geboten bekommt.
Übrig geblieben vom Vorgänger ist nur die Lehrerin und leidenschaftliche, neurotische Käferexpertin Remy (Alix Koromzay), welche es nicht schafft feste Beziehungen mit Männern einzugehen. In Anbetracht der Konkurrenz auch schwierig, denn ein weiterentwickeltes Insekt hat sie als Weibchen auserkoren, was zur Folge hat, dass die Konkurrenz gleich reihenweise ausgeschlabbert wird.
Regisseur Jean de Segonzac gelang mit „Mimic 2“ ein temporeicher, charmanter Horrorfilm, der sich vor dem Original nicht zu verstecken braucht und mit seiner Geradlinigkeit überzeugt. Vom toughen Cop bis zur Militäreinheit, das die Krabbeltiere für militärische Experimente gebrauchen möchte, wird so ziemlich jedes Klischee geboten, dass man in einem B-Movie dieser Art erwartet.
Die Effekte um die Kreuzung aus Kakerlake und Termite sind wunderbar schleimig, ekelhaft und glibberig geraten, so das Trashpotential nicht nur auf Grund der Story erwähnt werden muss. Da der Film größtenteils bei Nacht spielt und es ununterbrochen regnet ,sowie aus jeder Ecke qualmt und nebelt, ist eine unheimliche Atmosphäre nicht von der Hand zu weisen. Hinzu kommen recht blutige Effekte entstellter und ausgesaugter Opfer. Detailliert gezeigt werden die Attacken des Insekts zwar nicht (Lag wohl am beschränkten Budget), doch Leichen gibt es genug zu begutachten.
Als sehr spaßig erweist sich die Tatsache, dass dem Film eine ordentliche Portion Selbstironie anhaftet, was dazu führt, dass geschickt mit den Erwartungen der Zuschauer gespielt wird oder die Morde selbst nicht sonderlich ernst genommen werden.
Leider unterlaufen dem Film aber sehr oft logische Fehler, die den Filmspaß doch arg trüben. Das plötzliche Auftauchen von Charakteren, die dafür mehr Wissen besitzen müssen, als sie eigentlich haben dürfen stört genauso wie inszenatorische Schwächen. Haben sich die Käfer final etwa in Luft aufgelöst?
Fazit:
Geradliniger, längenloser Horrorfilm der auf Grund der temporeichen Inszenierung und einer gesunden Portion Selbstironie für einen Videoabend zu empfehlen ist. Zwar wird ein ganzer Haufen Klischees bedient und die Logik nimmt sich hin und wieder auch eine Auszeit, aber dank der ekelhaften Effekte nimmt der Spaß dabei nicht ab. Ganz sicher kein innovativer Vertreter des Genres aber immerhin ganz witzig und unterhaltend.