Während der erste Teil noch durch wirklich neue Ideen bestach, kehrt „Species II“ mehr in klassische Gefilde zurück. Hier wird die genetische Mutation über einen Astronauten eingeschleppt, der sich dran macht, möglichst viele Frauen zu schwängern, die dann unter Aushauchen des eigenen Lebens in kürzester Zeit kleine Aliens zur Welt bringen. Diese werden von ihrem stolzen Papa eingesammelt und in einem Schuppen versteckt, bis sie ihre Metamorphose vollständig durchlaufen haben.
Auch wenn es ein wenig schade ist, dass sich „Species II“ mehr an der erotischen Gewaltkomponente seines Vorgängers orientiert und dafür die kreativen Elemente vernachlässigt, ist der Basis-Plot des außerirdischen Schwängerers nicht übel. Man hätte daraus einen guten Film machen können, wenn man nicht Sil bzw. ihren Klon Eve ins Rennen geschickt hätte. Es ist doch absolut hirnrissig, anzunehmen, dass die Menschen so dumm sind, ihre größte Bedrohung erst einmal zu behalten und dann auf die gleiche Bedrohung anzusetzen. Eve ist geneigt, sich mit dem Astronauten zu paaren und so aus zwei Mutanten die reine Rasse von Aliens zu gebären, die schon erfolgreich den Mars entvölkert hat. Die Zeichen stehen schlecht für die Welt, die wir kennen…
Erfreulicherweise ist bei „Species II“ Henstridge wieder Eve. Noch erfreulicher ist das Fehlen von Kingsley. Dafür sind Madsen/Helgenberger wieder mit von der Partie und geben sich größte Mühe, ihre Schlechtleistung aus dem ersten Teil konsequent zu unterbieten. Es mag das Problem derartiger Filme zu sein, dass die Effekte soviel Geld verschlingen, dass es für richtige Schauspieler nicht mehr reicht (oder der Produzent denkt, dass die Effekte und Henstridges Körper von allem anderen ablenken). Aber in jeder Laienspielgruppe gibt es bessere Mimen für weniger Gage.
Für einen zweiten Teil ist „Species II“ recht ordentlich geworden. Er bemüht sich im Rahmen einer Fortsetzung um eine eigene Identität und hat einen recht ausgewogenen Handlungsablauf. Der Einsatz von Blut, Schleim und Sex wurde gesteigert, was je nach Geschmack ja nicht das schlimmste sein muss. Man wird von diesem Film recht ordentlich unterhalten, kann ihn aber nach dem Konsum auch wieder getrost vergessen. Nette Unterhaltung, die mit 6 von 10 Punkten vielleicht etwas zu schlecht bewertet ist.