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Poe-Verfilmung über den Ehebruch einer Schlossherrin und die furchtbare Rache ihres Ehemanns. In der Folterkammer mit Vincent Price und Barbara Steele.

Don Nicholas Medina hat den furchtbaren Verdacht, seine Frau sei lebendig begraben worden. Doch er ist das Opfer einer perfiden Intrige, die ihn schliesslich wirklich in den Wahnsinn treibt. "Das Pendel des Todes" ist Roger Cormans zweite Edgar-Allan-Poe-Adaption. In der Schauermär, das im 16. Jahrhundert spielt, ringen die beiden Horror-Stars Vincent Price und Barbara Steele um ihr Seelenwohl.

Mitte des 16. Jahrhunderts besucht der Engländer Francis Barnard (John Kerr) seinen Schwager Don Nicholas Medina (Vincent Price), um Einzelheiten zum plötzlichen Tod seiner Schwester Elizabeth (Barbara Steele) zu erfahren. Vom Hausarzt Dr. Leon (Anthony Carbone) und von Nicholas' Schwester Catherine (Luana Anders) erfährt er, dass der Sarg seiner Schwester im Kellergewölbe des Schlosses eingemauert wurde. Da Nicholas als Kind mit ansehen musste, wie sein Vater die ehebrecherische Mutter folterte und lebendig begraben liess, leidet er nun unter der Wahnvorstellung, dass auch Elizabeth zum Zeitpunkt ihres Begräbnisses noch nicht tot war. Und tatsächlich geschehen seltsame Dinge im Schloss. Schliesslich begegnet Nicholas seiner Frau eines Nachts höchst lebendig. Mit ihrem Liebhaber Dr. Leon plante sie, ihn vollends in die geistige Umnachtung zu treiben, um an sein Vermögen zu kommen. Doch nun wird Nicholas wirklich wahnsinnig, und in der Folterkammer schwingt bedrohlich das Pendel des Todes.

Nach "The House of Usher" ist "Das Pendel des Todes" Roger Cormans zweiter Film, der lose auf einer Erzählung von Edgar Allan Poe beruht. Und wiederum spielt Vincent Price, Kultstar des Horrorfilms, die dämonische Hauptrolle des Schlossherrn. Das erfolgreiche Team Corman und Price drehte danach noch vier weitere Poe-Adaptionen zusammen, unter anderem "The Raven", der auf Poes gleichnamigem berühmtem Gedicht beruht. Für "Das Pendel des Todes" liess Cormans Produktionsfirma "American International Pictures" zum ersten Mal die Horror-Queen der Italiener nach Amerika einfliegen: Barbara Steele. Obwohl Steele zwei Jahre später in Fellinis "8 ½" zu sehen war, kam sie nie mehr so richtig vom Grusel-Image weg. Wie bei den anderen Poe-Adaptionen vom König des Exploitation-Films, Roger Corman, erkannte die Kritik auch die Bedeutung von "Das Pendel des Todes" erst Jahre später. So schreibt das "rororo-Lexikon des internationalen Films": "Wegen Kameraarbeit und Farbdramaturgie eine der gelungensten Regiearbeiten Roger Cormans."

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