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Francis besucht das Schloss seines Schwagers Nicholas. Er beabsichtigt mehr über den unvorhergesehenen Tod seiner Schwester Elizabeth, herauszufinden. In der Tat sind die Dinge, die sich auf dem Schloss ereignen, im hohen Maße mysteriös…

Cormans 1964 gedrehte Poe Verfilmung ist ein kleines Juwel vergangener Tage, welches von einem großartigen Ambiente und einem Vincent Price in Höchstform lebt. Price pendelt in der Rolle des Nicholas zwischen Brillanz und einer absolut überzogenen Theatralik. Er dominiert den Film und spielt die weiteren Darsteller gänzlich an die Wand. Dieses liegt allerdings auch daran, dass Price die dankbarste Rolle in Cormans Film verkörpern darf. Vincent Price ist in meinen Augen einer der wenigen Ausnahmeschauspieler, denen solche Rollen auf den Leib geschrieben stehen und in der er sich nach allen Regeln der Kunst austoben konnte. Barbara Steele hingegen hat einen kleinen Auftritt und kann nur kurz mit ihrer Präsenz und ihrem einzigartigen Charisma glänzen.

Was den Film und die Story anbelangt, so bekommt man ein nettes und unterhaltsames 60er Horror-Kino geboten, welches in einem wunderschönen alten Schlossgemäuer spielt. Corman setzt weniger auf den Effekt als auf die Atmosphäre. Dazu gelingt es ihm durchaus ein Prise Suspense unterzubringen. Hitchcocks Rebecca lässt, wie in einigen anderen recht unbekannten Klassikern der 60er Jahre, durchaus grüßen.

Rein Kameratechnisch wird das Ganze sehr stimmig in Szene gesetzt und vor allem die Farben die der Film bietet sind eine wahre Freude für das Auge.

Fazit: Ohne viel Blut und Gewalt gelingt es Corman dennoch den Zuschauer zu fesseln und ihn in seinen sehr atmosphärischen Film einzubinden. Was zu dieser Zeit normal war und heute absolut nicht realisierbar ist.

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