Roger Cormans nach „Die Verfluchten“ zweite Poe-Verfilmung aus dem Jahre 1961 bedient sich ganz ähnlicher Elemente wie der Vorgänger. Wieder wurde die Hauptrolle mit Vincent Price besetzt, wieder geht es um eine Familientragödie, die die jüngste Generation traumatisiert, wieder spielt die Thematik des Lebendig-begraben-Seins eine Rolle – und wieder versteht es Corman, mit kargem Budget opulenten Gothic-Horror in herrlichem Technicolor auf die Leinwand zu zaubern. Das alte Schloss mit seinen Folterinstrumenten wurde sehr schön in Szene gesetzt und das gemächliche Tempo lädt ein, sich entspannt zurückzulehnen und wohligen Grusel zu genießen, während seltsame Ereignisse den Schlossherrn nach und nach in den Wahnsinn treiben... was dann seine Vollendung in einem rasanten Finale findet, in dem das „Pendel des Todes“ zum Einsatz kommt und das mit einer bösartigen Schlusspointe aufwartet. Trotz oder besser gerade wegen all der Parallelen zu „Die Verfluchten“ erreicht „Das Pendel des Todes“ nicht ganz die Klasse des innovativen, überraschend hochqualitativen Vorgängers, sollte aber alle Freunde des wohldosierten, niveauvollen Grusels der alten Schule voll zufriedenstellen.