Wenn ich unter Genre „Liebe/Romantik/Western“ lese, wird’s mir ganz schwummerig, da ich gerade damit am wenigsten anfangen kann. Auf der anderen Seite habe ich noch nie einen schlechten Film mit Edward Norton gesehen. Also habe ich mich heute nach zwei Wochen doch endlich mal an die Presse-DVD herangewagt. Das Ergebnis ist hierbei etwas zwiespältig geraten.
Tobe (übrigens die Abkürzung von October) ist mit ihren Freundinnen in Richtung Strand unterwegs. Zwischendurch müssen sie an einer Tankstelle pausieren. Dort lernt die selbstbewusste Teenagerin den Tankwart Harlan kennen, den sie spontan einlädt mitzukommen. Innerhalb kürzester Zeit verlieben sich beide ineinander. Als es ihm sogar gelingt Tobes sehr introvertierten und scheuen Bruder Lonnie aus seiner Lethargie zu reißen, scheint das Glück perfekt. Doch der Vater beider Kinder sieht diese Liaison gar nicht gerne und vermutet in Harlin einen Rumtreiber, für den seine Tochter einfach zu schade ist. Tatsächlich verdichten sich mit der Zeit die Anzeichen, dass mit dem Freund seiner Tochter etwas nicht zu stimmen scheint - und so kommt es bald zu einer Katastrophe, die weit reichende Folgen haben wird.
Dieser Film ist wirklich ein schwerer Brocken. Zuerst sehen wir in den ersten dreißig Minuten einen reinen Liebesfilm, der in der Mitte später zum Drama wechselt und gegen Ende hin sogar zum Thriller mutiert. Diese Mischung tut „Down In The Valley“ jedoch nicht gut, da insbesondere der letzte Genre-Übergang unglaubwürdig wirkt. Die Teile für sich gesehen sind stimmig, doch die Kombination von allem nimmt dem Film doch etwas die Glaubwürdigkeit.
Das gleiche Schicksal ereilt auch beide Hauptdarsteller. Einzeln betrachtet sind die Leistungen der beiden absolut gelungen, aber Edward Norton und Evan Rachel Wood als Pärchen sind in etwa so überzeugend wie die Verbindung von Dieter Bohlen und guter Musik. Die beiden passen wirklich überhaupt nicht zusammen. Norton ist sicher ein überragender Schauspieler, aber jetzt nicht der Traumtyp, bei dem man als hübsches junges Mädel gleich dahinschmachtet. Auch im weiteren Verlauf des Films nimmt man den beiden das Liebespaar einfach nicht recht ab.
Die Leistungen von David Morse als raubeiniger Vater und Rory Culkin sind ebenfalls absolut glaubwürdig. Letzterer hielt sich ja lange Zeit im Schatten seines großen Bruders Macaulay „Kevin allein zu Haus“ auf, hat aber mittlerweile in vielen Rollen bewiesen, dass er der deutlich bessere Schauspieler ist
Eine Bewertung hierfür ist aus oben genannten Gründen fast unmöglich. Ich denke aber mit einer 6 tut man „Down In The Valley“ nicht Unrecht, bewertet ihn aber auch nicht über. Mit einer etwas anderen Besetzung und weniger Genre-Wirrwarr hätte man aus der Geschichte aber einiges mehr machen können.