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Manche Filme sind eigentlich schon im Vorfeld zum scheitern verurteilt. Ein Erotikthriller, dessen Autor null Erfahrung hat, dessen Regisseur in Übersee so unbekannt ist, dass dort gleich alle Leute den Kinosälen fernblieben und nicht zu vergessen: Dessen Erfolg man deshalb mit einer weiblichen Pop-Ikone zwanghaft herbeizuführen versucht, die aber auf der Leinwand jedes Mal eine unglaublich schlechte Figur abgibt.

Schlechte Vorzeichen also, die sich bereits nach zehn Minuten bewahrheiten. "Body of Evidence" ist aus der untersten Klischeeschublade der Erotikthriller gegriffen, was vor allem die Story um eine blonde Versuchung, die auf Geld scharf ist, und jämmerlich geschriebene Charaktere bezeugen. Die hirnrissigste Figur macht dabei Verteidiger Frank Dulaney, bei dem man sofort weiß, dass er gleich auf Rebecca geil wird, seine Affäre aber dermaßen ungefickt einschädelt, dass sie einfach auffliegen muss. Erstaunlich, wie naiv er durch den Film stapft und Rebecca alles abkauft, wo der Zuschauer bereits längst durchblickt, obwohl man nach Wunsch des Autors bis zuletzt im Dunkeln tappen sollte.

Zum wegschmeißen sind auch die Nebenfiguren: Wenn mir jemand sagen würde, was Dulaneys Sohn für einen Sinn hat, außer eine bescheuert klingende Frage loszuwerden ("Kann man echt jemanden totvögeln?"), wäre ich jedenfalls glücklich.
Ach ja: zwei große Namen sind ebenfalls mit von der Partie: Julianne Moore darf in einem ihrer ersten Filmauftritte bei ca. fünfminütiger Leinwandpräsenz mindestens zwei davon in horizontaler Lage verbringen und was Jürgen Prochnow da macht, weiß ich nicht, jedenfalls ist auch sein Charakter eine Beleidigung des menschlichen Verstandes, weil durchschaubar, klischeehaft und am Ende unglaubwürdig.

Die Krönung des Ganzen ist natürlich Madonna, die ja bekanntermaßen nicht schauspielern kann und hier als blonde Versuchung hundertprozentig fehlbesetzt wirkt. Erotisch ist mit Sicherheit was anderes (Unterricht bei Sharon Stone nehmen!) und weil ihre Mimik stets deplaziert ist, versaut sie aber auch wirklich jede Szene, sogar die im Grunde gute Idee mit dem Sex im Fahrstuhl wird dadurch unfreiwillig komisch. Für Madonna-Fetischisten mit sadomasochistischer Ader allerdings ein Vergnügen, denn: Sie liebt es, anderen Schmerz beim Sex zuzufügen, na wenn das mal nicht echt heiß ist!
Unerreicht langweilig sind die Szenen zwischen dem Gerammel, die sich fast nur in einem Gerichtssaal abspielen, wo man bei den dämlichen Dialogen fast ausschalten würde.

Umso schlimmer, wenn man dann noch versucht, das Teil als "Sex-Skandal-Reißer" zu bewerben, was auch fast funktioniert hätte. In den USA gab's mal wieder ein NC-17 für an und für sich total harmlose Matratzengymnastik, glücklicherweise soff die R-Rated-Fassung dann völlig verdientermaßen an den Kinokassen ab, so konnte das Budget von 30 Mio. (wo ist das Geld eigentlich im Film geblieben?) nur knapp zur Hälfte eingespielt werden.
Das war leider kein überzeugender Warnschuss, sodass uns Madonna auch heute noch häufiger auf der Leinwand belästigt. Schlimmer als in "Body of Evidence" kann's allerdings kaum noch werden. Ein furchtbar ödes und vorhersehbares Softsex-Filmchen, das man getrost vergessen kann.

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