Heutzutage eher unbekannter, übersehener Film aus der (eh exorbitanten) Wong Jing - Schmiede, die der Betreffende relativ früh am Anfang seiner Karriere, quasi kurz nach dem Ausstieg aus dem brachliegenden Shaw Brothers (Hong Kong) Studio und zu Anfang der Neueingliederung bei den damalig mitführenden Golden Harvest Productions, in Kollaboration mit Paragon Films Ltd. geschaffen hat. Die großen Erfolge liegen noch einige wenige Jahre entfernt, auch die Dominierung des Marktes und der entsprechenden Ausstoß oft voluminöser Werke ist noch nicht geschaffen und hier auch noch nicht bewusst ersichtlich. Das Wissen darum, was der Zuschauer in seiner Freizeit, für die feel good - Unterhaltung, die Ablenkung, den freudvollen Zeitvertreib sehen will und auch bereit zu bezahlen ist, allerdings schon:
Frisch von seiner Verlobten Winnie [ Joh Yin-ling ] im Austausch mit einem neuen Freund [ Elvis Tsui ] verlassen, plagt dem jungfräulichen Fan [ Stanley Fung ] der große Liebeskummer. Um auf andere Gedanken und auch eine neue Frau zu kommen, wird zusammen mit dem besten Kumpel Lolanto Chan [ Nat Chan ] ein Trip in die Philippinen unter Reiseführer Skinny Tsing [ Wong Jing ] organisiert, der sie direkt zu einem Eingeborenenstamm mit käuflich zu erwerbenden Dorfschönheiten bringt. Mit der so ergatterten Wendy [ Maria Isabel Lopei ] im Schlepptau wieder in HK zurück, gilt es nun, sich um das zweite entscheidende Problem zu kümmern. Der notorisch spieleifrige Lolanto will ausgerechnet mit der dies gar nicht tolerierenden Hung [ Joyce Godenzi ] zusammen kommen und so trotz aller Süchte und Gelegenheiten standfest gegenüber den Verlockungen des Glücksspiels sein. Vor allem der ebenfalls hinter HUng her scharwenzelnde Mr Tsang [ Charlie Cho ] stellt ihn auf schwere Proben, zudem ist HUngs Vater ausgerechnet Hsin, the King Gambler [ Chor YUen ].
Anders als gewohnt zu belustigenden Zwecken wird hier nicht bloß das Spielvergnügen, seine Leidenschaft und der Genuss, sondern auch der Frust damit und der Verdruss zumindest zwischenzeitlich explizit angesprochen; was im Subgenre des gambling movies, dessen Abart man mit entspricht, relativ selten bis an der Einzahl ist. Lolanto – dessen Rollenname einen indirekten Verweis zu "Lolanto-Trilogie" um Hong Kong Playboys (1983), Prince Charming (1984) und I Love Lolanto (1984) schließt – gerät angesichts der ihm entgangenen Freuden und bevorstehenden Strapazen im Spiel- und Handlungsgeschehen tatsächlich schwitzend und delirierend in den Entzug, was die vorherige und bestehende Sucht noch deutlicher hervorhebt und anprangert, als das von außen im Grunde unverständliche und kindische Gebaren so schon negativ gezeichnet ist.
Natürlich bleibt man dabei auf dem Feld der Komödie, die hier nur mit ein wenig Romantik und auch ein wenig Drama, beides seicht gekreuzt und zum gewohnten Haudrauf aus schnellem Schabernack, ebensolchen unverfrorenen Schauspiel und der Einfachheit und Verständlichkeit des Geschehens formuliert wird. Theoretisch ist das Spiel dabei nur der Ersatz für ein ausgefülltes Leben, dass bis dahin entweder aus dem Singledasein des Einen oder einer absolut untragbaren Beziehung des Anderen und ansonsten nicht viel mehr bestand. Der Auftakt als ein erweitertes Treffen von Mann und Frau, in der das proklamiert starke Geschlecht eindeutig auch die Unterhand und somit die schlechteren Karten im Spiel der Gefühle und die Frau ihre eigenen Waffen der Überzeugung und somit (nicht nur) letztlich immer das Sagen hat.
Bei den hier als ergänzende Paarung gesetzten Joyce Godenzi und der Newcomerin Maria Isabel Lopei, "Ms. Philippines" 1982, sind dies einmal die innerer Selbstsicherheit und das Bewusstsein um diese Bastion bzw. der Körper im vollen Einsatz als das stechende As. Gerade das Letztere wird dann auch für eine Mitt-Achtziger-Klamotte ausgesprochen deftig in Szene gesetzt, die Fremdländische eigentlich recht auf dies Dasein als einfältige Sexmaschine reduziert und mit allerlei Bananengags, zweien Nacktauftritten und offenherzigen full frontal nudity Verführungskünsten auch so raunchy inszeniert. Von der scheinbaren Sklavin, die sich zum Schutz des Schuhwerks des Angetrauten in den Dreck wirft und so tatsächlich "besteigen" lässt, die Füße und die Beine des Mannes zum Abschied küsst, und außer "Yes Darling" mehr Vokabular nicht gelernt und auch nicht nötig hat, zum eigentlich bestimmenden Faktor in der Beziehung, die spielend alles bekommen kann, was sie will. Auch in der zweiten Verkupplung wird dieses Schema, da nur halt "spielerischer" im wahrsten Sinne, aber fast noch deutlicher mit der Selbstaufgabe der Herren der Schöpfung zelebriert.
Ein theoretisch und auch praktischer eher trübsinniger Aspekt, der sich hier, mal mehr und mal weniger offen bedeckt durch allerlei Spässchen, AIDS- und Spermagags, dem flotten Schauspiel und dem Hin und Her der grimassierenden und chargierenden Herrschaften durch die Handlung zieht. Ein wenig The Romancing Star (1987), ein wenig The Crazy Companies (1988), ein bißchen mehr, wenn auch noch kleiner im Ausdruck How to Pick Girls Up! (1988) und Doubles Cause Troubles (1989) in der Vorwegnahme, hier noch mit Seltenheits- und so auch als poppige Dramödie sehenswert.