Im Guten wie im Schlechten, die wohl mit aktuellste und dem zeitgenössischen Geschmack der Massen am meisten angepasste Produktion der Shaw Brothers Mediathek im Jahre 1985; wobei man zu dem Zeitpunkt sowieso filmisch nahezu in der Gegenwart blieb, sich aber noch nicht so stark den Komödien verschrieben hatte, wie es eigentlich bei Konkurrenz und Publikum angesagt war. Die finale Zeit des einstmals führenden und nun nach und nach die Tore schließenden Studios als Auftrieb für Wong Jing, der schon mit Ende Zwanzig gleich mehrere Funktionen innehabend seine bis heute treibende Rolle im Geschäftlichen im entscheidenden Maße und alleinigen Anspruch deklarierte. Bis 1986 zwar erst nur als Autor, Ideengeber, Darsteller und eben Regisseur (und noch nicht für Planung, Produktion und Präsentation) zuständig, drückte er dem müden Wesen bereits verstärkt den humoristischen und so auch kommerziellen Stempel, und dies sogar noch in heutzutage nicht mehr vorhandener Frische und einnehmender Sympathie auf:
Shi Shangfei [ Kenny Bee ], Sportlehrer an der Eng Chai Secondary School und Schwarm der heranwachsenden Dodo [ Rachel Lee ] ist heimlich genauso in die Kollegin Miss Cheung [ Cherie Chung ] verliebt wie sein Freund und Mitbewohner Zhu Yugan [ Kent Cheng ] in Miss Ma [ Pat Ha ]. Zum Glück für alle Parteien und ebenso großen Trubel beruflich und privat sorgt eine Unfall in Zhus Chemielabor für eine Kehrtwende, wurde durch seinen Assistenten Liu Ben [ Wong Jing ] doch versehentlich eine Pille entwickelt, die unterschiedliche Auswirkungen auf den sie einnehmenden Konsumenten hat. Während Zhu selber unfreiwillig zum Werwolf, wenn auch nur für kurze Dauer wird, entwickelt Shi für jeweils 20min plötzlich Superkräfte, die ihn Straßenräuber ebenso unschädlich machen lassen wie den aufdringlichen und kein "Nein" von Miss Cheung akzeptierenden Playboy Philip Chan [ mit komödiantischen Talent: Phillip Ko Fei ]. Das einzige Problem stellt nur Mr. Deng [ Charlie Cho ] dar, ein Verleger von Schundliteratur, der das große Geschäft in der Geschichte wittert und hinter Shi und dessen Superhelden-Mantel her spioniert.
Das ist eigensinnig, nachlässig, leicht und geschwind. Zwar sollten die wahren Blockbuster und auch deren schiere Unzahl und Übermacht erst ab den frühen Neunzigern erfolgen, stellen aber gerade deswegen die meist nicht wirklich leiseren, aber persönlicher und im Vergleich auch intimer wirkenden Werke der Anfangsphase die in mehrerlei Ansprüchen gelungenen Erzeugnisse dar. Dass man den Blick zielsicher auf die Zuschauer, deren Bedürfnisse und damit verbunden auch das Tun der Konkurrenz und die Geldbörse hat, ist dabei weder zu übersehen noch überhaupt das Problem, steckt hierbei doch noch eine fühlbare Munterkeit, ja Gesundheit und Verliebtheit in der Produktion; die im Nachhinein natürlich auch die nostalgischen und verklärenden Dynamiken erweckt. Mittlerweile im Rückschritt und der schlichten bis langweiligen bis entnervenden Wiederholung und Routine angelangt, wird hier und in den vor- und gleichjährigen Arbeiten wie Prince Charming und The Girl With The Diamond Slipper eine neuzeitlich Version mit weitreichenden Auswirkungen für den finanziellen Erfolg, Wongs anhaltenden Status und auch die weitere Vorgehensweise der nächsten Jahre, bzw. nunmehr schon Jahrzehnte, inklusive viel Vorgeschmack auf erst später proklamiertes "Mo lei tau" und so den berüchtigten kantonesischen Witz angeschlagen.
Dabei ist die Geschichte wie auch die anderen Varianten einer (Romantischen) Komödie selbst in der Dopplung (zwei männliche Lehrer, zwei weibliche als Blickfang, zwei Geheimnisse etc.) noch relativ klein, bereits gewohnt salopp und – an Fleiß nicht gespart – als Zitatenschatz mehrerer Quellen formuliert. Im Grunde orientiert man sich sogar an dem Vorbild des Superman, seiner im wahren Leben ausgedrückten Normalität bzw. der Banalität, und an den Schwierigkeiten der Verbindung von Tarnung im Leben, den Geheimnissen vor der großen Liebe und den Aufträgen in der gefährlichen Welt. Selbst das Kostüm ist im rot und blau (und die gesamte Farbgebung zusätzlich noch mit kräftigen Gelb auf leuchtend bunt) animiert, werden die Haare im Auftritt der Öffentlichkeit gegelt und ist die scheinbare Existenz eine äußerst profane in Art und Natur. Statt des Zeitungsverlages eine Schule als Hort der Heranwachsenden, zu denen hier auch die Lehrer, zwar nicht mehr vom Alter im Pass, aber dem Alter des inneren Wachstums gehören. Pennälerstreiche stehen im Sinne der geschriebenen und inszenierten Komik dabei ebenso an wie Flirtversuche der naiven und Konkurrenzkämpfe untereinander der albernen Art; eine Prägung der Scherze mit Schabernack, Schadenfreude und simplen Überhöhungen, die von den Darstellern (und den Cameos von Wong Yu, Nat Chan und Anthony Chan) mit erfreulich unschuldig-unverdorbenen Spiel und so erfolgreich im Sinne des Erfinders und auch des Empfängers vorgetragen werden.
Auch die Effektszenen, die damals schon nicht akkurat auf der Höhe der Zeit gewesen waren und das sicherlich auch nicht sein und an keinerlei Erwartungen dahingehend gemessen werden wollten, entsprechen einer eher unbedarften Freude, wird mit Drähten quer durch den Raum oder einmal die Hausfassade entlang gezogen und ansonsten mit grotesk übergroßen Objekten und so der Haudrauf-Absurdität agiert. Am Ende folgen gar die realen, wenn hier auch im upspeed potenzierten Stunts, sowie eine Vorwegnahme der Young Dragons - Kung Fu Kids Serie; die Liebesgeschichte als Kontrast dazu ehrenrührig verlegen und harmlos auf das Warten bis zum ersten Händchenhalten beschränkt.