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EDI ist ein neues intelligentes Computersystem, das entwickelt wurde, um Tarnkappenbomber zu fliegen. Als das System jedoch von einem Blitz getroffen wird, beginnt es Amok zu laufen und droht Bomben zu werfen, die wiederum den Weltfrieden bedrohen. Nun liegt es an den Piloten der Navy, gespielt von Jamie Foxx, Jessica Biel und Josh Lucas, dies zu verhindern.

"Stealth" ist definitiv ein Film der Superlative, dies aber leider nicht unbedingt im positiven Sinn. Der Film gehört nämlich zu den größten Flops der Filmgeschichte und konnte bei einem Budget von 130 Millionen Dollar gerade einmal 31 Millionen Dollar einspielen. Und das absolut zu Recht, denn bei dieser Story konnte der Film von Anfang an nicht viel werden. Der Plot ist absolut ideenlos und stupide und ist im Prinzip nur aus diversen stereotypen und gnadenlos heroischen Mustern aufgebaut und verwendet dabei so ziemlich alle gebräuchlichen Militär-Klischees, die man sich nur vorstellen kann. Zudem fällt die relativ offensichtlich die Ähnlichkeit zu Tony Scotts Kultfilm "Top Gun" auf. Es gibt nicht einer unvorhersehbaren Wendung, womit der Film selbstverständlich nicht einmal ansatzweise Spannung aufbauen kann. Die Charakterkonstruktion ist dabei natürlich komplett innerhalb des gängigen Musters und nicht einmal ansatzweise vielschichtig, nicht einmal solide. Über den simplen Plot hinaus gibt es fast keine Nebenhandlungen, womit es dem Film leider an Komplexität mangelt, um die volle Laufzeit füllen zu können.

Zugegebenermaßen kamen auch Kultfilme wie "Rambo" oder "Sirb langsam" mit relativ simplen Plots aus und avancierten dennoch zu den besten Filmen aller Zeiten, doch wenn "Stealth" nicht an seinen, zugegebenermaßen ordentlichen Action-Szenen scheitert, woran scheitert er dann? An Rob Cohens jämmerlicher Umsetzung! Nachdem er mit "The fast and the Furious", "xXx", "Dragonheart" und "Daylight" ordentliche Action-Filme liefern konnte, hätte man sich durchaus mehr von ihm erhofft und eigentlich grenzt es an ein Wunder, dass er nach diesem Jahrhundert-Flop die Regie für "Die Mumie 3" übertragen bekam. Die Action-Szenen gelingen ihm ohne Zweifel sehr gut und sind nicht gerade spärlich dosiert. Mehr als die Hälfte der Laufzeit besteht aus diversen Flug- und Action-Sequenzen mit optisch überaus stark gelungenen Computer-Tricks. Doch auch an dieser Wahnsinns-Action irgendwann satt. Leider kann der Film dennoch durch die schwache Story und vor allem durch diese überaus einseitige Umsetzung nicht einmal einen Ansatz von Spannung aufbauen und langweilt somit über die meiste Zeit. Darüber hinaus fehlt die Spannungs-Musik, die beispielsweise "Transformers" oder "Armageddon", die unter ähnlichen Problemen zu leiden hatten, direkt einen besseren Gesamteindruck verschafften und den Zuschauer direkt näher an der Handlung teilhaben ließ. Die Kulisse ist ebenfalls relativ gut gemacht und auch die moderne und futuristischen Requisiten sind nicht schlecht, aber von einem gelungenen Popcorn-Streifen erwartet man nun einmal Unterhaltung und die wird hier nur mäßig geliefert. Durch die guten Computer-Tricks landet der Film immerhin noch im unteren Mittelmaß, mehr aber auch nicht.

Bei dieser schwachen Story und der action-überfrachteten Umsetzung spielen die Darsteller nur eine überaus untergeordnete Rolle, was überaus bedauerlich ist, da sie vermutlich wesentlich mehr hätten liefern können. Keine Ahnung, welcher Teufel Oscar-Preisträger Jamie Foxx geritten hat, nach seinen überaus starken Leistungen in "Ali", Collateral" und "Ray", diese potentiallose Rolle zu übernehmen, eigentlich sollte er das Desaster von Drehbuch schon vorher gelesen haben. Jessica Biel, die schon immer einen weiten Bogen um potentialvolle Rollen machte, ist in diesem Film ganz gut aufgehoben und spielt relativ solide. Josh Lucas spielt ebenfalls solide und geht in diesem action-überfrachteten Werk wie seine beiden Kollegen ebenfalls unter.

Fazit:
Mit einer unglaublich klischeehaften, stereotypen und stupiden Story und einer absolut spannungslosen Umsetzung wird "Stealth" seinem Status als Jahrhundertflop voll und ganz gerecht. Durch die massenhaften und tricktechnisch perfekt inszenierten Computer-Effekte ist der Film immerhin mäßig unterhaltsam und bietet wenigstens etwas Gutes und auch die Besetzung ist nicht schlecht. Der Blockbuster will einfach nicht so richtig zünden und ist somit nur für ganz harte Action-Fans zu empfehlen.

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