Review

Gestern war es nun endlich soweit und ich überwand mich, diesen Film zu gucken, den ich aufgrund von durchwachsenen Kritiken immer links liegen gelassen habe. Als er mich dann aber am Samstag in meiner Stammvideothek für nur 4€ anlachte, habe ich nicht lange überlegt, sondern zugeschlagen.
Die Frage, ob die 4€ eine Fehlinvestitution waren, kann ich mit einem NEIN beantworten, was aber noch lange nicht heißt, dass "Stealth- Unter dem Radar" ein guter Film ist.
Aber ich fange mal von vorne an und pirsche mich dann nach vorn...

Story:
Wie der Anfang besagt, spielt die Geschichte um die 3 Navy Piloten Ben Gannon (Josh Lucas), Kara Wade (Jessica Biel) und Henry Purcell (Jamie Foxx) in der nahen Zukunft. Jene 3 gehören (selbstverständlich^^) zu den Besten der Besten und agieren im Team nahezu perfekt, was durch eine obligatorische "Einführungsszene" der 3 auch wirklich jedem noch einmal ins Gehirn geprügelt wird. Dieses Team wird nun ausgewählt an einem streng geheimen Forschungsprojekt teilzunehmen, dass ihnen die Aufgabe zuteilt mit einem hochentwickelten, Computer gesteuerten Tarnkappenbomber, kurz "EDI" (Extreme Deep Invader), in der Staffel zu fliegen, um ihn so zu testen. An dieser Stelle breche ich nun die Inhaltsangabe ab, um nicht zu spoilern, aber soviel sei gesagt: Es kommt natürlich alles anders und EDI verhält sich nicht ganz so wie sein Entwickler sich das gewünscht hätte...

Atmosphäre:
Eben die ist eines der größten Probleme des Films, da er nämlich keine hat.
So ziemlich jede Szene die nicht im Cockpit spielt, wirkt von der Ausleuchtung und der Ausstatung her stark künstlich, sodass man das Gefühl nie loswird, dass man es hier mit Kulissen zu tun hat. Wenn ein Film schon mit solchen Problemen zu kämpfen hat, dann verliert er schon einen großteil seiner Atmo, da man sich einfach nich in den Film "einfühlen" kann. Ein weiteres Problem sind die Dialoge, die am Reißbrett entworfen zu sein scheinen und den Drehbuchautoren sicherlich keinen Innovationspreis einbringen, da man alles irgendwo schon mal in ähnlicher Form gehört hat. Die Charakterzeichnung ist auch nach Schema F vorgenommen worden, was sehr störend ist. Die Charaktere sind dermaßen Klischeebeladen und einfach zu perfekt. Ben der Anfüherer des Teams ist ein Player, der in jeder Stadt mindestens eine Blondine aufreißt, kann perfekt fliegen und hat sowieso immer alles unter Kontrolle. Mit Henry ist es nicht viel anders,mit dem kleinen Unterschied, dass er ein noch größerer Aufreißer als sein Kollege ist. Die Frau im Trio hat sogut wie keinen Charakter von den Drehbuchautoren spendiert bekommen. Sie sieht einfach nur gut aus, appelliert das ein oder andere mal an die Moral und das war es dann auch schon.

Schauspieler:

Ich verstehe einfach nicht, wie sich Jamie Foxx, der einer meiner Lieblingsschauspieler ist, für einen solch stupiden Actioner hergeben konnte. Entweder war es seine seine Absicht auch mal so einen Film zu drehen oder er war noch irgendwie vertraglich gebunden, was ich eher denke. Nichtsdestotrotz kann selbst ein Jamie Foxx mit all seinem schauspielerischen Können nichts mehr reißen, da er bestenfalls solide spielt und aus seiner Rolle immerhin das bestmögliche rausholt. Eigentlich sehe ich auch Jessica Biel immer gerne im Kino und das nicht nur ihres Aussehens wegen, sondern auch, weil ich sie für eine fähige Schauspielerin halte, aber hier macht sie nicht mehr, als die ganze Zeit einen versteinerten Gesichtsausdruck aufzulegen und ab und zu mal ein paar Tränen zu vergießen, aber auch diese schauspielerische Nullnummer schiebe ich der Rolle in die Schuhe. Viel bleibt mir nicht mehr über Josh Lucas zu sagen, außer, dass er den Sonnyboy mit den vielen Talenten ganz passabel rüberbringt, was aber noch lange nicht heißt. dass er ein guter Schauspieler ist, für den ich ihn bestimmt nicht halte.

Musik:
Nun komme ich endlich zu einem wirklichen Höhepunkt des Films, nämlich seinem wunderbaren und mit vielen Stars bestückten Soundtrack!
Unter anderem sind David Bowie und Incubus mit von der Partie die wirklich sehr gute Songs, die des öfteren sogar im Film selbst gespielt werden, zum Besten geben, was mir sehr zugesagt hat. Es ist immer wieder schön zu hören, dass es noch Filme gibt, die nicht auf diesen Hip Hop Mainstream Soundtrack setzen, zumal der "Stealth-Soundtrack" eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass es auch anders geht!

Fazit:
Viel kann ich diesem Rob Cohen Vehikel nicht abgewinnen, dafür hat der Film einfach zu wenig von allem:
Er hat keine Atmosphäre, keine guten Schauspieler ( Gute schauspielerische Leistungen, lassen die Rollen aber auch nicht zu), keine Charaktertiefe und, und,und.... Das einzige was als ganz gut zu betrachten ist, sind die Effekte, die stellenweise echt etwas hermachen. Außerdem ist der Film mit seinen satten 116min viel zu lang. Die Geschichte mit all ihrem drumherum hätte man auch problemlos in 90min verpacken können und so viel Leerlauf verhindern können. Ob das den Film aber qualitativ aufgewertet hätte, lasse ich einmal im Raum stehen. Also mein Tipp an alle: Wer Jamie Foxx gerne sieht, guckt sich den tollen Miami Vice an und wer allgemein auf Fliegeraction steht, greift zum grandiosen Top Gun!
Von mir bekommt der Film 4 Punkte, da es sicherlich kein guter Film ist, aber ich weiß, dass es noch viel schlechter geht.... Achja, nich vergessen mal in den Soundtrack reinzuhören!!!!

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