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Der große, exzentrische Schokoladenfabrikant Willy Wonka lässt in fünf Schokoladentafeln jeweils eine goldene Karte legen – wer das Glück hat, in seiner Packung eine solche Karte zu finden, darf seine riesige Fabrik besichtigen. Die Kinder, die schließlich davon betroffen sind, haben fast alle so ihre unsympathischen Marotten, doch auf einen von ihnen wartet am Ende eine große Überraschung.

Nach üblicher Tim-Burton-Manier fällt dieser sehr schöne Kinderfilm äußerst bunt, märchenhaft und skurril aus. Die Charaktere der auserwählten Kinder sind geradezu ins satirische übersteigerte Abbilder heutigen, unter jungen Menschen alltäglichen, Fehlverhaltens: Ob verfressen, verwöhnt, karrieregeil oder Ego-Shooter-süchtig, fast alle haben irgendwelche unsympathischen Eigenschaften. Etwas kitschig sticht da die Hauptfigur Charlie als Sympathieträger heraus. Da war mir persönlich eigentlich der für sein Alter überdurchschnittlich intelligente, unter den Ausrufen „Tot! Tot!“ virtuelle Wesen dahinmetzelnde Nachwuchspsycho Mike Teavee um Einiges lieber. Die Kinder werden dann von Willy Wonka durch die riesige Süßigkeitenfabrik geführt, in welcher viele Räume auch eine Gefahr darstellen. Zahlreiche schräge Einfälle machen den Film auch für Erwachsene noch zu einem spaßigen Erlebnis, erst am Ende muss leider Hollywood-konform wieder eine dicke Schmalzschicht in Form eines versöhnlichen Happyends aufgetragen werden. Abgesehen von dem nur schwer erträglichen Ende handelt es sich aber um einen sehr gelungenen Film, der nicht nur Kinder ansprechen dürfte.

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