Review

Selbst nachdem er vom FBI in tausend Stücke gesprengt wird, ist der Serienkiller Jason Vorhees noch nicht erledigt: Jasons Seele ergreift erst Besitz vom Pathologen, der gerade die Autopsie durchführt, und wandert anschließend durch verschiedene Wirtskörper, mit der Absicht, durch einen Blutsverwandten wiedergeboren zu werden. Nach dem eher wenig wohlgelittenen "Todesfalle Manhattan" verscherbelt Paramount die "Friday"-Franchise an New Line Cinema, und die neuen Rechteinhaber haben sich sichtlich darüber gefreut, eine weitere Genre-Reihe in ihre Griffel zu kriegen, die sie ebenso gegen die nächste Wand fahren konnten, wie sie es zuvor schon mit ihrer hauseigenen Marke "Nightmare on Elm Street" gemacht haben. Anstatt die bisherige Tradition der Reihe fortzuführen und wieder dem Slasherfilm zu huldigen gerät "Jason goes to Hell - Die Endabrechnung" zur wilden Genre-Mixtur, in der sich neben den üblichen Splatter-Movie-Anklängen in vorderster Front vor allem dieselben Das-Böse-wechselt-die-Köper-Versatzstücke tummeln, die man schon aus der (viel besseren) New Line-Produktion "The Hidden - Das unsagbar Böse" kennt. Damit hat die Reihe im neunten Teil nun doch noch einen kompletten Sujetwechsel vollzogen... wer hätte das gedacht? Leider ist Jason mitlerweile in den 90ern angekommen, wo man sich nicht mehr dazu durchringen konnte, die (möglicherweise stupiden, aber immerhin ehrlichen) Plotten ernsthaft nachzuerzählen, und stattdessen alles ironisiert und/oder mit Insider-Gags aufgefüllt werden musste. "Scream" lugt drei Jahre später ja auch schon um die Ecke. Ein paar recht aufwendige Set-Pieces (z.B. ein "Terminator"-esker Überfall auf ein Polizei-Revier oder das Finale) verlieren dadurch an Effektivität, dass man merkt, dass die Macher selbst nicht hinter ihrem Streifen stehen. Wenn ich die Wahl zwischen einem naiven Horrorfilm und einem klugscheißerischen habe, dann nehme ich lieber den naiven... 

5/10

Details
Ähnliche Filme