Review

The Hidden (Hockeymask)


Die längste Zeitspanne zu seinem Vorgänger; das (mit Teil V) umstrittenste Konzept; dazu waren Slasher Anfang der 90er schon lange raus aus der Mode und Jason mittlerweile eher Witzfigur als Schocker - „Jason Goes To Hell“ hatte es als womöglich wirklich letzter „Friday“ nicht leicht und gilt unter der Gemeinheit als negativ rezeptiertester Teil der Reihe. Obwohl gerade das untere Feld da nah beisammen liegt und es natürlich wie immer Geschmackssache ist. Denn auch dieser „Part IX“ hat seine Eier und Stärken. Jedoch auch ganz klar seine Enttäuschungen und Rückschläge, sehr wenig, was man eben von einem „Freitag der 13.“ erwartet. Doch eins nach dem anderen. In „Jason Goes To Hell“ wird Jason gleich zu Beginn wahrhaftig „gen Hölle“ geschickt und von einem Sondereinsatzkommando durch einen fiesen Hinterhalt in tausend Teile gesprengt - doch sein Herz und eine Art dämonischer Wurmfortsatz leben weiter in fremden Menschen…

Ein gutes Stück dümpelt „Jason Goes To Hell“ zwischen monochromem Leerlauf und wilden WTF?!-Momenten hin und her. Es ist eine zweischneidige Machete, keine Frage. Es gibt viel zu wenig „echten“ Jason - dafür sind einige Kills saftiger als eine Blutorange (zumindest in der ungeschnittenen Version). Es ist mutig Jasons „Parasit“ hüpfen und wandern zu lassen, jedoch auch kein allzu neues Konzept (s. meine Überschrift). Es gibt ein paar bekannte Gesichter (z.B. Richard Gant), doch wirklich was zu tun bekommen die erstens nicht und an wichtigen Gesichtern, den jungen Identifikationsfiguren, hapert's an allen Ecken. Ehrlich gesagt gibt’s diese hier gar nicht erst. Es wird nichtmal der Versuch in diese Richtung unternommen. Eher wirkt das Ganze wie eine (passend zum Thema) sprunghafte Aneinanderreihung von (immerhin sehr wuchtigen) Slasherszenen. Obendrauf gibt’s eine der bizarrsten Rasurszenen der Horrorhistorie, die vom Franchise gewohnt knackige Laufzeit unter 90 Minuten und ein sehr hohes Tempo. Unter Fans kommen dennoch ein wenig Langeweile und ein paar Fragezeichen auf, da sich der Film einfach nicht wie ein „Friday“ anfühlt - was hier Fluch und Segen zugleich bedeuten mag. Mir gefällt's jedenfalls nur so semi. Viel frischer Wind, wenig gutes Blut. Hauptfiguren kommen zu kurz, die Geschichte springt zu beliebig, die Ikone gibt’s kaum und die tollen Kills muss man sich suchen (da noch immer meist die R-Rated im Umlauf ist). D.h.: Daumen leider nur auf Halbmast. Einige schleimige Splattereien und Masken sind nice. Doch die meiste Zeit wirkt's dreist. Selbst wenn man sich vom „Friday“-Gedanken löst bleibt eher ein Flickenteppich. Aber immerhin ein saftiger. Mit viel frühem, fiesem 90er-Flair. 

Fazit: in seiner Unrated einer der brutalsten Slasher aller Zeiten. Aber doch ein enttäuschender „Friday“. Ja, das geht zusammen. Jasons Höllenfahrt war nicht umsonst der indirekte Sargnagel für das gesamte Franchise - selbst wenn er ebenso die Weichen für's „Freddy-Crossover“ stellte… 

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