Review

Acht Teile sollten es werden, bevor Paramount das Handtuch warf. Nachdem im Jahre 1980 "Freitag der 13" als einer der Meilensteine des Horrorfilms gefeiert wurde, sprossen die Fortsetzungen nur so aus dem Boden. Von den Kritikern gehasst, von den Fans beliebt, brachte die Reihe immens viele Kohle in die Häuser von Paramount und das obwohl man dort, zwecks der Brutalität und eben den vielen lauten Kritikern aller Orts, nicht gerade begeistert von der Reihe war. Nachdem allerdings sowohl Teil 7 als auch Teil 8 nur noch verhältnismäßig wenig Geld in Kassen brachte, fiel es dem Studio daraufhin nicht sonderlich schwer, die Reihe an New Line Cinema abzutreten. New Line, die auch schon die Nightmare-Reihe in den Händen hielt, formten daraus nun einen weiteren überbrutalen aber relativ frisch wirkenden neunten Teil daraus, der zwar wieder wesentlich besser unterhalten kann als die beiden Vorgänger, dem es aber trotzdem am 80er-Charme der früheren Teile und der Rasanz des Nachfolgers "Jason X" fehlt!

Storymäßig wandelt dabei natürlich auch dieser Part wieder auf den dünnen Pfaden der Vorgänger. Allerdings stapft Jason dieses mal nicht in seinem ursprünglichen bulligen Körper durch die Gegend, sondern wandert mit seiner "Seele" von einem Körper zum anderen. Diese Neuerung ist allerdings auch schon so ziemlich die Einzige, mehr Innovation sollte man nicht erwarten. Aber wer tut das bei Jason-Filmen überhaupt, bis auf ein paar nimmermüde Nörgler?

Denn worauf es natürlich auch bei diesem Friday-Film ankommt ist der Bodycount. Und der ist wieder einmal beachtlich. Vor allem beachtlich brutal. Ich mag sogar behaupten wollen, dass dieser Friday-Film der Heftigste von allen ist. Vom Kopf-braten in siedendem Fett, über das Aufspießen an einem Baum, bis zu einer der wohl heftigsten und blutigsten Körper-Zweiteilungen der Filmgeschichte, ist hier wirklich alles vorhanden. Dazu kommt, dass die Inszenierung dieser Gore-Effekte sensationell gut geworden ist. Jeder Kill sieht wirklich mächtig gewaltig aus und man könnte wetten mögen, dass Tom Savini, oder zumindest einer Schüler von ihm, hier seine Finger im Spiel gehabt hat.

Und in punkto Atmosphäre wird dann auch noch einiges geboten. Der kräftige Soundtrack und die gruselige Ausleuchtung der Sets, kann für Gänsehaut sorgen. Wer zuvor noch keinen Jason-Film gesehen hat, der könnte hier sogar richtige Angst bekommen. Vor allem diesen Punkt hat man in den beiden Vorgängern schmerzhaft vermisst.

Dennoch möchte ich behaupten, dass dieser Friday-Film nicht unbedingt zu den besten Teilen der Reihe gehört (das sind für mich, nach wie vor, Teil I, Teil V (egal wie scheisse ihr den auch findet;)), Teil VI und Jason X). Das liegt vor allem daran, dass hier Jason sich in fremden Körpern befindet und dadurch einfach irgendwie nicht so richtig Jason ist. Es gibt zwar, außer in Teil 1, auch noch einen weiteren Friday-Film, wo jemand anderes als Jason unterwegs ist, doch dort erfährt man dies schließlich (offiziell) erst am Schluss. Hier allerdings vermisst man den bulligen Killer einfach irgendwie.

Auch fehlte mir hier der gewisse Charme der Vorgänger. Der neue Look mag zwar schick sein, doch dieses gewisse 80er-Jahre-Horror-Feeling, was in den alten Filmen ja zuhauf vorhanden war, hatte mir irgendwie besser zugesagt. Zwar ist es natürlich irgendwie logisch, dass dieses gewisse Etwas nicht immer vorhanden sein kann und eigentlich kann man das dem Streifen auch nicht wirklich vorwerfen, doch irgendwie habe ich dieses Feeling, beim ersten Anschauen damals, vermisst. Zwar hat auch in "Jason X" nichts mehr davon übrig (eher ja das volle Gegenteil), doch dort ist Jason endlich wieder er selbst und durch die geschickt verpackte Ironie, die hier leider auch vollkommen fehlt, konnte dort das Fehlen des 80er-Charmes wesentlich besser ausgebügelt werden, als hier. Aber nun gut.

Wirklich auftrumpfen kann "Jason goes to Hell" allerdings wieder am Schluss. Die Vorankündigung auf das Duell der Giganten "Freddy vs. Jason" wurde bereits hier geschickt eingefädelt und ließ die Gerüchteküche fortan heiß kochen. Das Ergebnis, dieses geschickten Schachzuges, durften wir ja nun im Jahre 2003 endlich in den Kinos bewundern.

Zu den Darstellern sei noch gesagt, dass sie ihre Sache allesamt ganz zufriedenstellend machen und sicherlich besser sind, als so manch ein Friday-Schauspieler-Kollege zuvor. Allen voran natürlich Kane Hodder, der hier aber leider nur ein paar wenige Auftritte zu verzeichnen hat. Für die paar Szenen ist aber schlichtweg gut. Er ist einfach der beste Jason-Darsteller ever!

Fazit: Der erste Jason-Streifen aus dem Hause New Line Cinema bietet wieder einmal Gemetzel pur und kann sogar gruselige Athmospäre verbreiten. Zwar fehlt es hier an dem Charme der Vorgänger und an der geschickten Ironie des Nachfolgers, doch durch den hohen, brutalen und glänzend inszenierten Bodycount kann auch dieser, mit modernerem Look verpasste, Jason-Film, wieder einmal überzeugen. Vorausgesetzt natürlich, man hatte auch schon an den früheren Vorgängern seinen Spaß und kann sich auch an sinnfreiem Gemetzel erfreuen!

Wertung: 7/10 Punkte

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