Der Hochzeits-Fotograf Hal Caine verdient sich nebenher etwas dazu, indem er unter der Hand eine Partner-Agentur betreibt und die beziehungswilligen Bewohnerinnen des gegenüberliegenden Mädchen-Wohnheims an seine Kumpels weitervermittelt. Als er eines Tages mit seiner Kamera eine neu hinzugezogene Nachbarin bespitzelt, wird er zufällig Zeuge, wie die junge Frau Selbstmord begeht, indem sie sich aus dem Fenster ihres Apartments stürzt. Als Hal in der Folgezeit jedoch anonyme Drohanrufe erhält, kommt ihm der Verdacht, dass seine Nachbarin in Wahrheit das letzte Opfer jenes Serienkillers geworden ist, der in den vergangenen Monaten bereits drei Prostituierte in der näheren Umgebung seines Mietshauses ermordet hat… und dass der Unbekannte nun auch ihn als vermeintlichen Augenzeugen der Tat auf der Abschussliste hat. Da Hal sich von der Polizei und insbesondere von Officer Fred, der auf den Fotografen eh nicht besonders gut zu sprechen ist, in der Angelegenheit keine große Hilfe erwartet, macht er sich zusammen mit seiner Freundin Brenda persönlich daran, dem Mörder auf die Schliche zu kommen… „Auf Liebe und Mord“ ist ein charmanter kleiner Thriller, der mit einem humorigen Touch eine Handlung rekapituliert, die viel von ähnlich gelagerten Streifen mit Voyeurismus-Thematik wie „Das unsichtbare Auge“ und „Der Tod kommt zweimal“ (von Hitchcocks Klassiker „Das Fenster zum Hof“ ganz zu schweigen) abbekommen hat. Regisseur und Drehbuchautor Steven Hilliard Stern ist die Sache dann auch entsprechend locker angegangen, was dazu geführt hat, dass das Ganze weniger auf reine Nerven-Strapaze hin geeicht ist, sondern stattdessen eher in den Krimi-Komödien-Bereich fällt. Macht nichts, ein amüsantes Filmchen ist allemal dabei herumgekommen, das durchaus in der Lage ist, mittels kleiner Details am Rande auch hartgesottene Genre-Allesgucker ohne viel Action und große Blutbäder bei der Stange zu halten. Das Skript legt sein Hauptaugenmerk demnach auch nicht auf das Breitwalzen der Mordserie, die hier über weite Strecken nur lapidar abgehandelt wird, sondern auf das Zusammenspiel der skurrilen Charaktere, die allesamt mit schrulligen Macken ausgestattet wurden… was sich in diesem Fall aber nicht negativ auf den Unterhaltungswert des Films auswirkt. Dass Steven Hilliard Stern trotz der allgemein lässigen Herangehensweise an den Stoff aber doch bemüht gewesen ist, einige Genre-Regeln zu beachten, zeigt sich in der bizarr gezeichneten Figur des Prostituierten-Mörders, der seinen Opfern zunächst in einer Clowns-Maskerade auflauert, und sich zum Schluss sogar ganz „Psycho“-alike als messerschwingender Transvestit entpuppt. Aufgrund der vorherrschenden Harmlosigkeit des Gezeigten gewinnt man übrigens schnell den Eindruck, dass es sich bei „Auf Liebe und Mord“ um einen Fernsehfilm handeln könnte, und auch was den Produktions-Rahmen anbelangt ist die Chose nicht besonders weit über einer beliebigen Episode von „Mord ist ihr Hobby“ angesiedelt. Fazit: Durchaus ganz nett.
6/10