Würde David Lynch einen Highschool-Film drehen, würde er vermutlich so ähnlich aussehen! Coole Charaktere in einer leicht makaberen Geschichte, vollgespickt mit zum Teil sehr gut gelungenen surrealen Szenen und voller grotesker Humor.
In Fankreisen ist er sogar zum Kultfilm aufgestiegen, was ich voll und ganz verstehen kann. Okay, der Humor ist Geschmackssache und so manchem dürfte evtl. der 80's-Look nicht zusagen, aber ich steh' auf sowas! Allein Winona Ryder sorgt mit ihrer Darstellung für absolute Highlights und der mittlerweile leider fast in der Versenkung verschwundene Christian Slater gibt den coolen Psychopathen echt vorzüglich. Dazu die herrlich zickigen Heathers (darunter die junge Shannon Doherty), die den Zuschauer und die armen Highschool-Kids im Film sprichwörtlich zur "Verzweiflung" bringen.
Der Film stellt das eher ernste Thema "Suizid unter Jugendlichen" überdreht und leicht ironisch dar, aber er beschönigt nichts oder glorifiziert es. Selten schafft es ein Film, oder besser eine Komödie, das Thema "Suizid" zwar ironisch, aber auch mit der gehörigen Portion Respekt und auch Sensibilität zu erzählen. Die Westerberg High ist eine Schule, wie es sie auch bei uns gibt. Mit den angesagten Kids, den neutralen, aber auch den nicht so beliebten. Wenn man "gemobbt" wird, ist das wahrlich keine schöne Erfahrung. Es kommt leider nicht selten vor, dass deswegen so manches "Kid" mit Selbstmordgedanken spielt. Oder auch mit Rache, wie hier J.D. und Veronica. Das beides eine falsche Herangehensweise ist, zeigt der Film, trotz vieler verrückter Szenen, sehr gut auf. Veronica merkt schnell, dass ihr "Tun" falsch und ganz einfach dumm ist. Fällt eine Heather weg, tritt eine nächste an ihre Stelle. Im Grunde ist man machtlos gegen die Clique. Man muss ganz einfach solche Probleme an der Wurzel packen und sich damit anders auseinandersetzen. Das wird ihr im Laufe des Films bewusst, auch wenn der gelungene Schluss ein paar Dinge wieder negiert. Das interpretiert aber jeder anders.
J.D. entwickelt sich vom anfänglichen coolen Außenseiter zu einem waschechten Psychopathen, der von seinen Eltern nie die Unterscheidung zwischen "Richtig" und "Falsch" beigebracht bekommen hat. Viel tiefer noch, im Grunde wird er allein gelassen und kann sich sprichwörtlich "austoben". Er ist schon so in seiner Einstellung und mit seinem Dasein verwurzelt, dass er etwas wirklich positives, wie das Treffen und die anfängliche Liebesbeziehung mit Veronica, nicht mehr als solches empfinden kann.
Beim Lesen dieses Reviews merkt man schnell, dass der Film zwischen Komödie und Drama hin und her schwankt. Gerade das gefällt mir außerordentlich gut. Grotesker Humor wechselt sich mit unterschwelligen, sensiblen Botschaften und Zwischentönen ab.
Bestimmt kein Film für die breite Masse, dennoch absolut empfehlenswert, nicht nur als Geheimtipp! Er gehört mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.