Vom Leben an einer amerikanischen High-School – 30.10.2007
Ganz nett. Und damit wäre schon fast alles gesagt, was über diesen Film zu sagen ist, denn nach vielen Jahren verliert er einfach an Wert. Nett, genau dieses Adjektiv will man als Mann nie hören, bekommt es aber doch manchmal serviert, und nie hat es einen erfreulichen Zusammenhang. Und was im Privatleben gilt, läßt sich auch auf Filmkunst anwenden, denn ein netter Film ist einer, den man schnell wieder vergißt, über den man nicht viel Schlechtes sagen kann, aber auch nur wenig Gutes. Dabei sind sich diverse Kritiker einig, es bei diesem Film mit einer schwarzhumorigen Perle zu tun zu haben, doch ich kann diesen Menschen nicht blind folgen, auch wenn ich ein Freund von Sarkasmus und böser Ironie bin. Denn leider muß die fieseste Figur des Films schon nach einer halben Stunde von der Leinwand verschwinden…
Das ist schade, denn die blonde Heather ist der Traum aller Nerds an der Westerburg High, leider jedoch gefühlsneutral und eher böse. In ihrem Spind hängt ein Schildchen mit der Aufschrift „ich shoppe, also bin ich“ – und das gibt den Status der drei Heathers, die sich zu einem Club zusammengeschlossen haben, bestens wieder. Veronica ist auch in diesem kleinen Verein, jedoch eher geduldet als geliebt, und als sie sich in den unangepaßten JD verliebt, ist es aus mit den Nettigkeiten. Die erste Heather muß sterben, als Selbstmord hingedreht, und schon entfaltet sich ein gefühlduseliges Treiben an der Schule, ganz viel Betroffenheit, man muß darüber sprechen…weitere Schüler werden getötet, wieder als Selbstmord bezeichnet, doch JD will mehr – ein Fanal, ein Zeichen, die Schule sprengen…hat aber nicht mit seiner Liebsten gerechnet, die sich von ihm abkehrt und seine finsteren Pläne vereitelt.
Es gibt in diesem Film wirklich gute Szenen, doch die sind in der Minderzahl. Schauspielerisch ist alles im grünen Bereich, die noch jungen Menschen Ryder und Slater machen ihre Sache gut, wenngleich Slater schon in diesem Film zum Grimassieren neigt, etwas, daß er nie hat ablegen können. Doch irgendwann beginnt man sich zu langweilen, weg ist das Amusement, trotz der einen oder anderen boshaften Sequenz. Doch der nötige Schwung geht mit den Gewissensbissen des Mädels verloren, da wünscht man sich seitens der Produktion mehr Mut…der aber fehlt, und daher gleitet man als Betrachter seltsam unbeteiligt dahin, wundert sich über das Finale und ärgert sich über den langsamen Countdown der Bombe – wie langsam doch so manchmal die Zeit verstreicht. Nun, schlecht ist der Film nicht, aber auch kein unverkanntes Meisterwerk, einfach ganz nett…6/10.