Review

Einen Preis für das originellste Drehbuch wird „True Vengeance“ sicher nie gewinnen, aber trotzdem sollte so in etwa ein guter Actionfilm der B-Garde aussehen. B-Regisseur David Worth, ehemals Kameramann bei Filmen wie „Bloodsport“, schafft es Daniel Bernhardt recht flott durch einen Plot zu jagen, der einfacher kaum sein könnte.

Die Yakuza kidnappt die Tochter des ehemaligen und untergetauchten Allen Griffin (Bernhardt), um ihm einen Auftragsmord aufzuzwingen. Der gelingt, nur ist das eigentliche Ziel des Yakuza-Oberhaupts von persönlichen Beweggründen geprägt. Also zieht Griffin los, um seine Tochter zu retten.

Um die Story muss man sich schon bald keine Sorgen mehr machen, da Griffin sich eigentlich nur von den Handlagern bis zum Oberbösewicht vor –schießt und –prügelt. Doch wie er das macht, das hat Klasse. Bernhardt mag kein Edelmime sein, aber den Vater kauft man ihm eher als Segal oder Lundgren ab. David Worth weiß dabei wie man Bernhardt in Szene setzt und bietet so ein ziemliches großes Repertoire an Actionszenen. Die gelungensten sind die, in denen Griffin mit langem Mantel gleich zweihändig ballernd die Gegnerscharen plättet, schießend durch die Luft springt und sich auch mal von einem Servierwagen transportieren lässt. Die Einflüsse des Hongkong-Kinos sind hier offensichtlich und werden durch massig Shootouts nur noch verdeutlicht. Zum Schluss sollen noch Samuraischwerter zum Einsatz kommen.

Dazu gibt es jede Menge gut choreographierter Martial-Arts-Fights und die ein oder andere Verfolgungsjagd mit Auto oder Motorrad. Leider braucht „True Vengeance“ eine halbe Stunde um in Fahrt zu kommen, legt dafür dann aber richtig los. Ein kleines Highlight bleibt dabei stets Bernhardt selbst, der mit seiner überzogenen Machoart und den Onelinern an die Actionhelden der Achtziger erinnert (Zitat: „Niemand kann mich töten“) und final recht trocken, ohne sich großartig anstrengen zu müssen, die Gegner durchsiebt.

Mit Miles O’Keeffe steht ein brauchbarer Bösewicht aus der Vergangenheit zur Verfügung, mit dem sich Griffin kurz vor Schluss bis an die Leistungsgrenze testen kann. Negativ fällt hierbei nur der Subplot um die Polizeiermittlungen auf, da beide Ermittler kaum Einfluss auf die Geschichte haben, lediglich die Funktion von Füllmaterial übernehmen und Allens Charakter in ein positives Licht rücken. Während dessen wirkt das häufige Harakiri-Getue der Gefolgschaft auf Seiten der Yakuza etwas überzogen – auch wenn den Jungs ihre Ehre doch sehr am Herzen liegt.

Fazit:
„True Vengeance“ ist ein dankbar linearer und simpler Rachefeldzug nach gewohntem Schema, der nach ein paar Startschwierigkeiten einen Rächer in Höchstform zeigt. Die Action setzt sich aus harten Shootouts und markigen Martial-Arts-Fights zusammen und wird von der Musik Stephen Edwards (Hauskomponist von Isaac Florentine) überdurchschnittlich begleitet. Auch wenn der Plot selbst nicht sonderlich spannend ausfällt und die Cops relativ überflüssig sind, bleibt der Unterhaltungsgrad auf einem ordentlichen Niveau, da Bernhardt alle paar Minuten wen zerlegt. Fans von B-Action können hier allemal zugreifen, auch wenn der letzte Kick zu einem bedeutenden Werk dann doch fehlt.

Details
Ähnliche Filme