Review

Schmerzhaft lahme Prügeleien


Paul W.S. Andersons Verfilmung der beliebten und überbrutalen Prügelreihe galt bei Erscheinung als eher durchschnittlich. Heute erweist sich der Film als eindeutig mies.

Neben den wirklich schlecht fotografierten Kämpfen, dem unbeholfenen Schnitt und den schon damals schlechten CGI-Effekten ermattet „Mortal Kombat“ den Zuschauer durch das Fehlen einer Erzählung und unterirdische Schauspielkunst. Was Christopher Lambert hier veranstaltet, spottet jeder Beschreibung und es ist kaum mehr nachvollziehbar, dass er einstmals als Kassenmagnet galt.

Dabei können einige Set Pieces noch überzeugen und für sein Budget hatte „MK“ schon einige Schauwerte zu bieten, wenngleich der vierarmige Goro heute extrem antiquiert wirkt. Damals war man davon aber eher positiv überrascht, dass man nicht davor zurückschreckte, aufwendigere Charaktere aus den Spielen aufzugreifen.

Auch Talisa Soto ist heute wie damals nett anzuschauen, aber irgendwie widmet sich der Film den Figuren nur am Rande, was angesichts des Sujets aber auch nachvollziehbar ist.

Was nach wie vor sauer aufstößt, ist das Fehlen spielimmanenter Besonderheiten, allem voran die Brutalität. Einen „Fatality“ oder ähnliche abgedrehte Ausschläge auf dem Brutalometer sucht man hier vergebens und da ansonsten weder die Kämpfer noch der Rahmen interessant sind und der Film handwerklich eher unterhalb des Qualitätsäquators angesiedelt ist, gibt es keinen wirklichen Grund, sich den Film anzusehenden und sogar noch weniger Gründe, sich den Film anzuhören.

Und das sagt jemand, der „MK3“ im Erscheinungsjahr des Films so lange mit Kumpels gespielt hat, bis man Tastenkombinationen vor dem inneren Auge abspulte, sobald die Augen keine äußeren Reize mehr wahrnahmen. Nach 25 Jahren ohne das Spiel kann ich noch sämtliche Spezialangriffe von Sub-Zero im Schlaf. Den Film hatte ich aber ganz schnell vergessen.

Jetzt weiß ich auch, warum.

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