Das alte China der „Ching Chang Chong“ Dynastie. Eine junge Frau wird neben ihrem offensichtlich ermordeten Ehemann aufgefunden, sie beteuert jedoch ihre Unschuld. Während des Gerichtsprozesses wird aus ihr und anderen Beteiligten die Wahrheit heraus gefoltert…
Jaja, das alte China – die Zeit der Strohhüte, Spitzbärte und langen Gehröcke. Die Zeit, in der Kung Fu noch die gängige Art der Fortbewegung darstellte und Folter und Pein als ein Zeichen der Zuneigung aufgefasst wurde.
A CHINESE TORTURE CHAMBER entführt uns in ein Reich der Sinne und des Sadismus und stellt einen wilden Genre-Mix aus Folterfilm und Erotik dar, leichte Slapstickeinlagen sogar inklusive.
Gleich zu Beginn werden die wildesten Foltermethoden vorgestellt. Es wird kastriert und das Fallbeil teilt einen kreischenden Herrn entzwei. Es folgt ein Storypart, der uns den Werdegang der Angeklagten schildert. Diesen lasse ich jetzt mal bewusst weg. Er unterhält nahtlos und führt unsere Protagonistin durch die verschiedensten Betten, ist aber arg nebensächlich und nur Mittel zum Zweck. So hanebüchen der Plot auch ist, ist er doch ebenso proppenvoll mit abgefahrenen, wahnwitzigen Ideen und Charakteren. Da hätte man im Westen locker zehn Filme draus gemacht. Ein kurzer Einblick:
- der Kerl mit dem Riesenpimmel: Er ist behangen wie ein Pferd. Wenn unsere Protagonistin mit ihm
kopuliert, liegt er und sie steht. Er ejakuliert eimerweise.
- der unsichtbare Lustmolch: ein Kerl, der unsichtbar machenden Puder aufträgt, um seiner Angebeteten
nahe zu kommen.
- mein absoluten Fav’s: die nackten TIGER & DRAGON-Kämpfer: im Stile der schwebenden Schwertkämpfer
wird hier nicht über den Baumwipfeln gefochten, sondern fliegender Weise gevögelt.
Es ist bereits ersichtlich geworden, dass es hier weitaus weniger bierernst zugeht, als der Titel vermuten lässt. Diese ausgeprägten Klamauk-Tendenzen unterscheiden A CHINESE TORTURE CHAMBER auch deutlich von bitterbösen und reinrassigen Folterfilmen wie OXEN SPLIT TORTURING, JOY OF TORTURE oder der TOKUGAWA-Reihe. Der Vergleich zu SEX & ZEN ist nicht von der Hand zu weisen, hinkt aber doch leicht, da in SEX & ZEN ja nicht gefoltert wird.
Hier mal ein grober Überblick, was man neben den eingangs erwähnten Folterungen zu erwarten hat:
- viel fieses Auspeitschen
- Frauenpopos werden mit Paddeln verdroschen
- die Finger- und die Tittenpresse kommen zum Einsatz
- ein Kerl muss kniend über Glasscherben kriechen
- Fingernägel werden ausgerissen
- eine Tussi wird mit einem Holzdildo vergewaltigt
- falls sich irgendjemand noch an den Symbian erinnert: im alten China gab es bereits eine etwas rustikalere
Version des Massagestuhls und zwar in Form eines Holzpferdes aus dem ein Besenstiel herausragt.
Für den, der mit dem „richtigen“ Humor ausgestattet ist, ist das alles natürlich herzlich amüsant. Und in der Tat überschreitet der Film die Grenze zur Abscheulichkeit nicht so drastisch, wie es seine Genrekollegen tun. Dem Film fehlt glücklicherweise das Quäntchen Menschenverachtung und Splatter, sodass man sich als Zuschauer noch reinen Gewissens an der frivolen Barbarei erfreuen kann.
Zu den Folterungen gesellen sich schließlich auch die unzähligen Sexszenen. Es kommen Sextoys, Aphrodisiaka und eine Sexpuppe aus Stroh zum Einsatz. Oralverkehr erzeugt slapstickhafte „Plopp“- und Sauggeräusche. Es knattert bis der Arzt kommt und zu zarten Harfen- und Panflötenklängen wird das ganze Kamasutra rauf und runter geschnackselt.
Der Streifen endet übrigens mit einer gigantischen Blut-Ejakulation, welche die aus Buttgereits NEKROMANIK locker in den Schatten stellt.
Sex: (+)(+)(+)(-)(-)
Folter: (+)(+)(+)(+)(-)
Abgefahren: (+)(+)(+)(+)(+)[(+)]
Fazit:
CHINESE TORTURE CHAMBER – das ist wie A CHINESE GHOST STORY meets SCHULMÄDCHEN-REPORT.
Abgefahren, pervers, brutal, mitunter aber auch saukomisch! Ein frivoler Genre-Rundumschlag mit absolutem Kuriositätswert.
Ein KO-Schlag mit dem Kung Fu-Busen!