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Yeah baby!

Rambo schlägt erneut zu und das gewalt(tät)ig!
Nach dem Erfolg des reaktionären und uramerikanischen Rambo II war es wohl klar, dass die Stilisierung zur Actionikone einen weiteren Einsatz für die Kinokassen nach sich ziehen musste.
Das Vietnamthema war nun schon ausgelutscht und kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem sozialistischen System sah man besorgt von West nach Ost. Die Russen waren in Afghanistan einmarschiert und sahen sich dem selben Problem ausgesetzt, dass die Amerikaner heute im Irak beschäftigt: die geben einfach nicht auf.

Da die Amerikaner in ihrem Selbstverständnis nie einen solchen menschenverachtenden Krieg führen würden (*hüst*), sind sie natürlich schockiert gegenüber den Vorgängen und planen die Unterstützung der Rebellen. Im Film und in Wirklichkeit.

Trautman denkt natürlich sofort an John Rambo, das beste Pferd im Stall in Sachen Leute umbringen. Der hat sich nach seinem Ausflug nach Vietnam in Thailand zurückgezogen und verdingt sich mit Showkämpfen, die doch wesentlich ernsthafter gemeint sind, als es einem damals Hulk Hogan noch glauben machen wollte.
Damit startet auch Rambo III, der von Beginn an einen Brüller nach dem anderen liefert. Die Einführung des Helden, der rückwärts zur Kamera sein Stirnband um den Kopf schnallt, dabei seine Muskeln spielen lässt, um sich dann unter dem Einsatz musikalischer Untermalung in die Kamera zu drehen: da ist er! Und er ist wunderschön! Die wallenden Locken, dieses von Trauer geprägte Gesicht eines eigentlich zerbrechlichen, zarten Geschöpfes, dass allein nur Gerechtigkeit und Pflicht kennt.

Oh say can you see...

Nach dem Stockkampf versucht dann der gute Colonel den Veteranen zu überreden, alle Russen platt zu machen. Der sagt aber nein, da sein Krieg schon vorbei sei. Damit kann er nur den Gerichtszug gegen seine Friseure meinen, die ihm diese Muppet-Show-hallo-ich-bin-der-Hund-am-Klavier-Frisur verpasst haben. Da hilft aller väterlicher Rat nichts- Erst als der Vater dann zu blöd ist und sofort von den Russen gefangen wird, erhält das Ganze eine persönliche Nöte und Rambo legt los: Hol' dir 'n paar!
Er marschiert in das Lager der Russen, holt Trautman raus und bringt unterwegs alle Russen um. Zum Schluss dann natürlich den Bösewicht namens Zeisig(?), indem er mit einem Panzer in dessen Superhubschrauber rast. Das hört sich spektakulär an und das ist es auch. Bis dahin gibt es schöne Einzelkämpfer-Action, die über den gesamten Film hinweg bestens unterhält. Die unfreiwillige Komik ist dann auch immer die schönste Form des Humors. Wer erinnert nicht den Dialog:

"Was ist das?"

"Das ist blaues Licht."

"Und was macht das?"

"------ Es leuchtet blau."

Rambo ist halt kein Mann der Worte, sondern ein Mann der Taten. Die beinhalten unter anderem die Strangulierung eines Gegners mit anschließendem in die Luft sprengen, den vielfachen Einsatz von Messer und Bogen und natürlich Shootouts ohne Ende. Das Ganze ist dabei immer schön übersichtlich gehalten, bis der Film zum Schluss in eine riesige Materialschlacht gipfelt. Wie gesagt:

Yeah baby!

Wenn dann zum Schluss der Satz

This Film is dedicated to the galant people of Afghanistan (der Abschlusslacher!)

über den Screen flimmert und Rambo zu gewohnten Schnulzenklängen (diesmal Filmmusiksupersänger Bill Medley, der You're my brother zu Besten gibt) in den Sonnenuntergang fährt, dann weiß man, dass die letzten 90 Minuten alles waren. Nur nicht vergeudet.
Mit Blick auf den kommenden US-Präsidenten hat man schon Angst, dass die amerikanische Mentalität sich nun so ändert, dass es solche Filme nie wieder geben wird. Danke an die Reagan-Ära! Ich hätte vom filmischen Standpunkt aus sehr gerne Palin nach dem Ableben McCains als Präsidentin gesehen. Da hätte Hollywood mal richtig losrocken können. Ab jetzt werden Kinohelden vielleicht ihre Gegner k.o. diskutieren und vielleicht sogar ihre Kultur verstehen wollen und das ganz ohne Opportunismus...

10 Punkte. 200 Tote.

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