Review

Steel Harbour, im Jahre 2017- also damals, zum Dreh des Films in naher Zukunft...
Der zweite amerikanische Bürgerkrieg tobt seit langem, überall herrscht Chaos-
nur Steel Harbour ist noch eine Art neutrale Zone. Kopfgeldjäger haben in dieser Zeit viel zu tun und verdienen eine Menge Geld, während das regierende faschistoide Direktorium an einer biologischen Waffe arbeitet, welche wie eine Krankheit eingesetzt werden soll um gezielt bestimmte Menschengruppen zu vernichten. Barbara Kopetski, genannt Barb Wire, leitet einen Nachtclub in Steel Harbour- und ist nebenbei als Kopfgeldjägerin erfolgreich.
Eines Tages kommt ihr Ex-Freund Alex mit seiner Frau in ihre Bar und bittet Barb um Hilfe. Die beiden gehören inzwischen dem Widerstand an und seine Frau trägt einen Impfstoff in ihrem Körper, welcher als Gegenmittel gilt.
Doch in Steel Harbour kann damit niemand etwas anfangen, sie muss unbemerkt über die stark bewachte Grenze der Stadt gebracht werden.Barb ist durch ihre Arbeit als Kopfgeldjägerin im Besitz von Kontaktlinsen, welche den gefürchteten Netzhaut-Scan an der Grenze und sonstigen Kontrollen umgehen können, und eben diese würden die beiden nun benötigen.
Doch Barb denkt zunächst nicht im Traum daran, ihrem Ex zu helfen- bis das Direktorium auf ihre Spur kommt und in der Bar erscheint...

Ja, Barb Wire ist purer Trash.
Allerdings schon eher Nobel-Trash, der durchaus auch so gedacht war und unterhaltsam daherkommt.
Die Story ist samt dem bösen, an Nazis erinnernde Direktorium frech bei Casablanca geklaut und in die "Zukunft" versetzt (der Film ist von 1996), bietet also eher wenig neues- kann aber mit der damals schwer angesagten Pamela Anderson (und einem Udo Kier mit Spaß an seiner Rolle) auftrumpfen.
Keine Frage: Optisch ist Anderson perfekt für diese Comic-Verfilmung besetzt und das haben die Filmemacher auch reichlich ausgenutzt. Es gibt reichlich Kurven, Lack und Leder zu sehen, und natürlich darf die Anderson in ihrer Bar auch einen Strip hinlegen.
Bis auf ein paar wenige Szenen (Anderson's zum Glück selten eingesetzter Stuntman mit schlechter Perücke und dicken Muckis als Barb) ist das ganze auch weitgehend ordentlich inszeniert und mit stylischer Optik ausgestattet.
Hier kann man wahlweise die Anderson begaffen, die "ähnlichkeiten" zu Casablanca mitzählen, sich vom Trash berieseln lassen- oder alles zusammen.
Wer letzteres kann, wird definitiv gut bedient- alle anderen werden hier vermutlich weniger Spaß haben. Ich mag den Film- aber ich bin auch ein großer Fan von Casablanca...

7/10

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