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Schon die ersten paar Bond-Filme mit all ihren Innovationen und Maßstäbe setzenden Inhalten sind von einer latenten Selbstironie durchzogen, so dass zum damaligen Zeitpunkt eine verulkende Parodie eigentlich noch gar nicht nötig gewesen wäre. Umso bedauerlicher ist der Umstand, dass ein solches Mammutprojekt von einer Verballhornung, das den echten Teilen der Erfolgsreihe in puncto Aufwand in nichts nachsteht, dann auch noch auf dümmliche Wortwitze, banalen Slapstick und eine penetrante Comedy-Mucke setzt. Ich fand diesen merkwürdigen Agentenkostümball jedenfalls nur unlustig, albern und überkandidelt. Nicht zuletzt wegen Peter Sellers kam mir die affige Klamotte wie ein schlechtes Sequel zu DER ROSAROTE PANTHER vor. Unbegreiflich bleicht auch, warum keiner der multiplen Bonds (u.a. prüder Aristokrat und feiger Geek) auch nur annähernd eine Ähnlichkeit mit Sean Connerys 007 aufweist.
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Oh mein Gott... was war das denn? Eine Komödie, die nicht lustig ist, ein Film mit absolut verheitzter Topbesetzung, Regisseure, die ihr Talent vergeuden... Casino Royale ist ein herbe Enttäuschung für alle, die eine halbwegs witzige James-Bond-Parodie erwartet haben. Aber dann das! Woody Allen spielt den Pausenclown, Orson Welles macht sich lächerlich, Peter Sellers wirkt seltsam gelangweilt... So könnte ich ewig weitermachen. Die ganze Laufzeit über fragt sich der Zuschauer, warum zum Teufel er sich diesen Mist eigentlich antut. Ich glaube, dass der Grund dafür, in erster Linie in dem äusserst zugkräftigen Namen James Bond sein wird. Denn würde dieser Film nicht ein unabhängig produzierter Bondfilm sein, wäre dieser Streifen schon vor Jahren in den Archiven verschwunden. Und das wäre auch gut so; käme doch niemand mehr auf die Idee sich mit diesem Streifen die gute Laune versauen zu lassen. So ein Sch****! Aaahhh...