Review

Pinkertons gegen die James-Bande...20.11.2013

Ein toller Western, bei dem die typische Kneipenschlägerei zugunsten eines Messerduells geopfert wurde...sonst aber alles im grünen Bereich. Wir sehen die James-Bande bei ihrem Tagwerk...Züge, Postkutschen und Banken ausrauben, daneben bissl heiraten, Karten spielen oder Huren aufsuchen. Dumm nur, daß auch das schönste Treiben einmal ein Ende hat, und so kommt es zum Auftritt der Detektei Pinkerton, welche die Ganoven dingfest machen will. Leider trifft es zunächst die Falschen, was zu Vergeltung führt...am Ende dann wird die James-Bande bei einem Hinterhalt aufgerieben, Jeese James stirbt einen einsamen Tod. Tja, wenn man neuen Mitarbeitern keine Chance gibt, dann wenden sich diese gerne gegen einen.

Walter Hill mag das Genre und spiegelt es in späteren Werken wieder, beispielsweise in den Letzten Amerikanern oder dem Last Man Standing. Er setzt hier bei den Long Riders Maßstäbe in Sachen Shoot-Outs. Gestorben wird in aller Ruhe und Zeitlupe, mit Blutpäckchen, handgemacht, wunderbar anzusehen. Die Kostüme können sicher hinterher nicht mehr in den Schrank gehängt werden...doch auch die Besetzung ist Klasse, echte Brüder geben die jeweiligen Ganovenbrüder, wobei die Hauptfigur in meinen Augen am schlechtesten besetzt ist. Stacy Keach wäre hier die bessere Wahl gewesen, und ohnehin stiehlt David Carradine allen ganz lässig die Show.

Es geht abwechselnd ruhig und brutal zur Sache, und das einzige, was ich dem Film vorwerfe, ist sein recht abruptes Ende, denn wir erfahren nicht, was aus den Überlebenden der Gang geworden ist. Hier hätte man gerne noch ein paar Minuten anhängen können...sonst aber alles richtig gemacht, gute Musik vom Hauskomponisten Cooder, spannende Szenen, bleibender Gesamteindruck hervorragend. Kleinere Mängel in der B-Note aufgrund der geschilderten Details, daher noch 8/10.

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