„Der weiße Hai“… 30 Jahre ist dieser Streifen jetzt schon alt (bzw. „jung“) und hat über diesen Zeitraum nichts von der Faszination, die von ihm ausgeht, eingebüßt. Ja, was Steven Spielberg mit seiner ersten größeren Produktion erschaffen hat, ist unbestritten ein zeitloser Klassiker.
Am Strand des malerischen Badeortes Amity Island stehen Angst und Schrecken an der Tagesordnung… Denn mitten in der Hauptsaison taucht ein weißer Hai auf und schnell gibt es die ersten Todesopfer. Sheriff Martin Brody (Roy Scheider), der Meeresbiologe Matt Hooper (Richard Dreyfuss) und der Haijäger Quint (Robert Shaw) machen sich auf die Jagd nach dem Menschen fressenden Ungeheuer.
Roy Scheider als wasserscheuer Sheriff auf der Ferieninsel Amity Island, der junge Richard Dreyfuss als sympathischer Meeresbiologe und der kantige Robert Shaw als verschrobener Kriegsveteran, der seinen Lebensunterhalt mit dem Fischen verdient; die drei Hauptrollen sind nach dem Schema besetzt: Nimm drei vollkommen unterschiedliche Charaktere und lass sie eine gemeinsame Sache verfolgen. Und dieses Schema greift hier mit der Perfektion eines Schweizer Uhrwerks. Die Protagonisten harmonieren trotz ihrer Unterschiedlichkeit nahezu perfekt. Dem Zuschauer ist es freigestellt, mit welcher dieser drei Personen er sich identifizieren möchte, alle drei sind auf ihre ganz eigene Art sympathisch. Schauspielerisch passt es da selbstverständlich vom Anfang bis zum Ende.
Für den damaligen Stand der Technik sind die „Special Effects“ durchaus gelungen, wenngleich der Hai aus heutiger Sicht natürlich eher komisch als Furcht einflössend wirkt. Dies ist jedoch nicht als Mangel zu werten, der den Film nicht sehenswert macht. Schließlich ist es nicht der Hai als optische Erscheinung selbst, der die dichte Atmosphäre dieses Filmes erschafft. Es ist vielmehr die Furcht vor dem Nicht-Sichtbaren, die den Zuschauer mitfiebern und –zittern lässt. Verstärkt wird das Ganze dann noch durch den meisterhaften Score von John Williams, der bei „Jaws“ genau das macht, was ein guter Score soll: er kommentiert Szenen, er begleitet Szenen, ist dabei nie störend und hat bereits nach dem ersten Hören einen Wiedererkennungswert, den sich so mancher Soundtrack neuerer Filme nur wünschen kann. „Der weiße Hai“ ist durchweg ein Paradebeispiel für das perfekte Ineinanderspielen von Bild und Ton. Schon diese Tatsache macht diesen Spielberg-Film so sehenswert.
„Jaws“ ist und bleibt ein Klassiker des Thriller-Kinos, der durch stark agierende Schauspieler, hervorragende Kameraführung, eine dichte Story und einen genialen Soundtrack nichts anderes als die volle Punktzahl verdient hat. 10 von 10 Punkten!