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Tatort Presidio erzählt die unglaubliche Geschichte des einzigen bestätigten Mordes, der sich je im Presidio, einer der ältesten und ehrbarsten Militärbasen Amerikas, ereignet hat. Obwohl das Opfer zufällig ausgesucht scheint, ist die Liste der Verdächtigen lang – von den üblichen bis hin zu den weniger offensichtlichen Kandidaten. Die darauf folgende Untersuchung führt zu einem erschreckenden Ergebnis, das niemand vorhersehen konnte. Als die Frau eines Sergeanten erstochen in ihrem Haus auf dem Militärgelände gefunden wird, fordert die Armee schnelle Gerechtigkeit – und bekommt sie. Doch der interne Ermittler James Chandler glaubt nicht an die offizielle Version und gräbt weiter – obwohl er sich damit sein eigenes Grab schaufeln könnte.
Obwohl der Film praktisch actionfrei ist, weiß die Geschichte doch zu fesseln. Den Mord gab es einst wirklich, nur die Figur des James Chandler und seine Ermittlung gegen alle Widrigkeiten wurde ein wenig dramatisch aufgepeppt. Viele Leute scheinen etwas zu verbergen, die MP möchte den Mord an der Frau eines ihrer Mitglieder selbst untersuchen und als die Ermittlungen fortschreiten soll er sogar ganz von dem Fall abgezogen werden, aber wenn er schonmal vor Ort ist wird eben privat weitergeschnüffelt.
Der Fall wird dabei sehr ruhig aufgerollt, manchmal sogar hart an der Grenze zur Behäbigkeit, vergleichbar mit einem der ruhigen deutschen Tatort Filme. Es wird hier und da ein wenig befragt, kombiniert und überflüssigerweise noch eine Love Story mit einem Corporal integriert. Das ganze verläuft absolut auf Vorabenkrimiserienniveau, aber als erstmal das Motiv gefunden wird, kommt die Sache ins Rollen und natürlich wird der Täter aus dem engsten Vertrautenkreis des Opfers identifiziert.
Für einen TV-Film ist das Ergebnis recht ordentlich, die Darsteller agieren passabel und Hauptdarsteller Lou Diamond Phillips haut in einem Film mehr Alk weg, als ein durchschnittlicher Fußballfan während einer ganzen WM. Die Geschichte ist routiniert erzählt, ohne allerdings wirklich zu glänzen, dazu ist sie zu harmlos und das bißchen Geballer läßt nun auch nicht wirklich jauchzen. Gutes Mittelmaß durch und durch.
6/10

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