Review

Ha, war das ein Spaß! Im Großen und Ganzen hat Joss Whedon es geschafft, seiner im amerikanischen TV gecancelten Show "Firefly" einen gelungenen Abschlussfilm zu verpassen, der es in sich hat.
Geschickt gelingt es Whedon, die offenen Fäden, die "Firefly" hinterlassen hat, ansatzweise zu verknoten, wobei er den Fokus auf den interessantesten Charakter der Serie legt: River Tam (Summer Glau), jene - wie ich sie im BC zu Firefly nannte - "durchgeknallte Elevin, die die Bibel reparieren möchte". Aber River hat noch andere Macken und ... Fähigkeiten. Ihr Geheimnis wird langsam aber sicher gelüftet und dem Zuschauer wird klar, dass die Experimente der "Allianz" an ihr eine Art Superkämpferin zum Ziel hatten. Eine Superkämpferin mit empathischen Fähigkeiten. River spürt Gefahr, noch bevor sie real existent ist.
Auch die "Reaver", durchs All fliegenden Kannibalen, tauchen wieder auf, und halten die Crew der Serenity in Atem. Auch auf sie - die Reaver - geht Whedon besonders ein, gibt uns einen Blick auf ihre Herkunft, und die ist ... grauenhaft (und geben der Story den Plot). Sie waren der Grund, weshalb Whedon die Besatzung der Firefly noch mal zusammen trommelte ...

Die anderen Charaktere der Serie "Firefly" treten naturgemäß in den Hintergrund. Whedon kann nicht alles erläutern in den schlappen 114 Minuten, die der Film dauert. Dazu hätte er die Möglichkeit erhalten müssen, die Serie "Firefly" fortzusetzen. Aber er macht das Beste aus den Beschränkungen der "großen Leinwand". Er reduziert geschickt wo er kann und wo es Sinn macht und präsentiert hier einen flotten, spannenden, humorvollen, "whedonesken", aber auch traurigen Actionfilm, an dem es nichts zu bemängeln gibt.
Um zwei Charaktere der Serie tut es mir besonders Leid, sie ereilen Schicksale, die so - in dieser Form - nicht zu erahnen waren, und dem Fan das Herz bluten lassen.
Nicht-Firefly-Fans werden vielleicht nicht gleich Zugang zu Whedons Universum finden, aber mit etwas gutem Willen wirds schon gehen. Ich empfehle aber, sich vorher die Serie anzusehen. Dann macht "Serenity" noch mehr Sinn und noch mehr Spaß.

Im allgemeinen bezeichne ich mich gerne als Fan von gar nichts. Aber bei Firefly und Serenity kann ich (zur Zeit) oft nicht an mich halten. Das ist einfach überragend gut gemachte, witzige, spannende und dramatische Unterhaltung. Und hinterher fühlt man sich einfach ... shiny. Muss wohl dem Umstand zu verdanken sein, dass es Joss Whedon gelingt, hier glaubhaft die unterschiedlichsten Individuen als eine Art Familie vorzustellen, zu der man selber gerne gehören würde. Da sind einfach starke Bande und viel Gefühl und Vertrauen und Respekt im Spiel, ohne kitschig oder sentimental zu werden. Und darauf kommt es auch im richtigen Leben an.

fonu

Details
Ähnliche Filme