Leinwandadaption einer recht unerfolgreichen Fernsehserie
Es gab mal eine Fernsehserien in Amerika, die war zwar ganz nett, lief aber nicht wirklich gut und wurde ruckzuck von den Sendeplätzen gestrichen, denn da zählt nur die Quote. Sodann fanden sich ein Häuflein aufrechter Getreuer – Schauspieler, Regisseur, Fans, Nerds – die alle nur eines im Sinn hatten, nämlich gegen jegliche Widerstände und unter Vernachlässigung aller Widrigkeiten diese Fernsehserie fortzuführen, und am besten gleich auf der großen Leinwand. Geld war naturellement keines da, also verzichtete man auf große Namen und steckte einen Teil der Kohle in Spezialeffekte, den anderen aber ins Drehbuch, nur war da nicht mehr viel übrig – und das merkt man leider sogleich.
Denn jemand, der die Serie nicht kennt, aber sich für Science-Fiction interessiert, wird große Schwierigkeiten bekommen, wenn er versucht, die Ereignisse zu verstehen, denn recht unvermittelt wird man mitten hinein gezogen. Aber mitten drin statt nur dabei ist hier ganz schlecht für den Zuschauer, denn es hapert an so vielen Storyenden, daß man es kaum mehr zählen kann. Dumm, denn eigentlich steckt viel Potential in der Geschichte um das Mädchen...
...Rivers, die durch Gedankenmanipulation zur Kampfmaschine herangezüchtet und von ihrem Bruder aus den Händen der bösen Wissenschaftler befreit wird. Warum die Dame allerdings in diesen Händen war und wie sie dann an Bord des Schiffes „Serenity“ kommt, darüber erfährt man nichts. Die Crew der Serenity nun besteht aus Abenteurern, stets auf der Suche nach Geld und gutbezahlten Aufträgen. Der Captain hat sich im Krieg gegen böse Mutanten auszeichnen dürfen, aber auch von diesen Gefechten wird nicht berichtet. Zusammen mit dem Mädel reist man in Galaxien, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, immer verfolgt von einem Auftragskiller der Regierung, der dem Mädel auf der Spur ist. Kleinere Gemetzel später kommt man dem Ursprung der Mutanten auf die Spur, und so hat man nun nur noch ein Ziel – diese Geschichte über eine Art „Fernsehstation“ allen kundzutun. Bei dieser Station kommt es dann zum finalen Gefecht, der Auftrag ist erfüllt, doch warum der Captain der Serenity sich bemüßigt fühlte, all die Strapazen auf sich zu nehmen, nun, das ist wohl eine ganz andere Geschichte.
Wo anfangen mit der Prügel, die dieser Film fürwahr verdient? Es ist wirklich schade, daß aus einem grundsoliden Konzept derartiger Unfug gedreht wurde, man wartet immer auf die Werbepausen, denn die Szenen reihen sich wenig stimmig aneinander, die Motivation der Figuren bleibt vollkommen auf der Strecke, und das Mädchen Rivers ist mit den schlimmsten Kuhaugen seit Coppolas Tochter gesegnet. Hier und da blitzt ein wenig Anarchie durch, die Truppe der Serenity ist doch recht nett zusammengesetzt, und ab und zu kommt durch staubige Wüstenplaneten Westernflair auf. Doch all das wird durch miese Dialoge, unzureichende Handlung und große Drehbuchlöcher zunichte gemacht. Bei den Effekten kann man nicht klagen, die sind schon auf dem Stand der Technik, aber selbst diese machen keine Freude, weil der Film, und das ist wohl das Todesurteil, langweilig ist. Seit dem Debakel von „Men in Black 2“, auch weitestgehend Science-Fiction, habe ich keinen so schlechten Film dieses Genres mehr gesehen. Es reicht halt nicht, wenn Liebhaber einer Fernsehserie zusammenhelfen, um einen Film zu drehen – man zielt dabei doch am Zuseher vorbei, wenngleich das Vorhaben Lob verdient hätte. Mittelmaß, aber ganz knappes – 5/10.