Cool, man! - Hat echt Späßken gemacht! - Ich habe mich vor dem Bildschirm durchaus gut amüsiert - die Schauspieler sind zwar alle ziemlich unbekannt, aber agieren erfrischend und sehen vor allem gut aus.
Und dann gibt's ja so manche witzige Dialoge und Situationen, so fängt es jedenfalls ziemlich locker an...
Auf dem Raumschiff geht es lässig zu und die Crew wird so im Vorbeigehen vorgestellt, fast so als wäre man im Campingbus auf dem Highway unterwegs. Männlein und Weiblein sind gerecht verteilt und es gibt natürlich auch richtige Beziehungen untereinander, nur der Chef hat keine....
Früher war man mal so eine richtige Revoluzzer-Truppe ,aber inzwischen hat sich die Oberste Regierung durchgesetzt und so verdient man sich seinen Lebensunterhalt mehr recht und schlecht mit leicht illegalen Geschäften am rande des Universums, während das Raumschiff langsam unterm Hintern zerfällt.
So weit so gut und so hätte es ruhig weitergehen können... aber Moment mal! Das ist hier schließlich ein ernsthafter Science-Fiction Film und so nimmt die Story ihren Verlauf :
Gleich zu Beginn rettet ein Bruder seine Schwester aus einer Forschungsanstalt und sie gelangen bei ihrer Flucht auf das Raumschiff unserer inzwischen wohlbekannten Crew. Aus einem für uns noch unerfindlichen Grund ist diese Schwester namens "River" für die oberste Regierung von besonderer Bedeutung, weswegen sie ihren besten Mann auf die Suche schicken.
Dieser hat dann auch nichts besseres zu tun als gleich den verantwortlichen Wissenschaftler kaltblütig umzubringen. Dafür gibt es nur einen wirklichen Grund :
- etwa, daß er sein Wissen nicht weitergeben darf ?
- Oder wird er dafür bestraft, daß River entkommen konnte?
- Nein, damit WIR wissen, daß die Crew es in Zukunft mit einem besonders professionellen und skrupellosen Gegner zu tun bekommt und das macht die Sache ja auch schließlich spannend.
Aber das genügt natürlich noch nicht ! - Während die Crew einen Deal macht, spürt River, deren hellseherischen Kräfte so bekannt gemacht werden, daß irgendwelche Monster kommen, menschenfressende Ungeheuer namens Reaver , die ab sofort regelmäßig Ärger machen.
So unter Druck gesetzt und weil sie schließlich River und ihren Bruder nicht im Stich lassen wollen, versucht unsere Crew herauszubekommen, warum die oberste Regierung dermaßen viel Aufwand betreibt, daß Mädchen wieder zurück zu bekommen.
Das Ganze wird durchaus in gefälligen Bildern erzählt, mehr fürs Fernsehen als fürs Kino geeignet, aber das finde ich kein Manko. Auch sind die erschaffenen Welten nicht gerade neu und originell, sehen aber gut aus.
Nein, was mich wirklich stört ist die Vorhersehbarkeit und Unlogik in der Story. Das ist gerade deshalb schade, weil die Dialoge und die Ausgangslage durchaus originell sind, aber die Story ist im Gegensatz dazu so platt, daß einem mit der Zeit der Spaß vergeht.
Dazu ein paar kleine Beispiele :
- der böse Profi, der sie verfolgt bringt zwar jeden harmlosen Typen gnadenlos um und wirkt auch sonst sehr überlegen, aber wenn er gegen den Commander unserer Crew antritt wird er zum Volltrottel, läßt sich durch Blendbomben austricksen und unterschätzt ihn ständig.
- wenn die Crew zum Dorf ihres Freund Shepherd zurückkommt, stellen sie fest, daß alle getötet wurden. Nur Freund Shepherd lebt als einziger noch so lange, um einen kleinen philosophischen Vortrag halten zu können
- die überlegene Kämpferin River wartet mit ihrem Einsatz gegen die Reaver so lange, bis die Anderen fast alle dran glauben müssen. Brauchte sie das als Motivation?
Aber das Platteste ist der Grund ,warum das Alles überhaupt geschieht, warum die Geschichte in gang kommt. Ich möchte es hier nicht verraten, aber als erstes ist mir der Sack Reis in China eingefallen. Und das wird auch hinterher sogar durch die Regierung und den Profi bestätigt, wen interessiert das ?
Vor meinem Fazit möchte ich noch kurz erwähnen, daß ich die dazu gehörige Fernsehserie nicht kenne, aber wie jeder Film muß er sich gefallen lassen, als Kinofilm beurteilt zu werden und da ist er durchgefallen...
Mit ein paar Bierchen vor der Glotze hätte ich wohlwollend für den vorhandenen Spaß 6 Punkte gegeben, aber als Kinofilm bietet er keinerlei Innovation, nicht Neues, außer einer gewissen respektlosen Grundsituation und für die gebe ich (4/10).