Review

Face/Off - Im Körper des Feindes ist das dritte Hollywoodprojekt des HongKong Regisseurs, dessen erfolgreichstes Projekt bis dahin wohl die berüchtigte ABT Trilogie war.

Der Plot ist gleichzeitig gewöhnlich wie ungewöhnlich.
Während die Grundgeschichte einfach gestrickt ist, und von der Jagd des FBI Agenten Archer nach dem Terroristen Castor Troy, der bei einem Mordanschlag auf Archer dessen jungen Sohn ermordete, erzählt (soweit eigentlich nichts Neues), profitiert Face/Off dabei von zwei Dingen: Der guten Inszenierung der "Gut" und "Böse" Charaktere und dem  Rollentausch der Akteure. Denn kaum ist der vermeintliche Terrorist gefasst, stellt sich heraus, dass er eine Bombe in LA versteckt hat, und um diese zu finden, lässt sich Archer per Schönheits(?)Chirurgie in Castor Troy verwandeln und geht undercover ins Gefängnis, um von dessen dort einsitzenden naiven aber brillanten Bruder Pollux Troy das Versteck der Bombe zu erfahren.
Doch kaum ist Archer als Castor Troy vor Ort, erwacht der echte Castor Troy aus dem Koma und lässt sich Archers Identität verpassen.
Darauf hin beginnt ein Katz- und Mausspiel zwischen den beiden Konkurrenten,  das von John Woo äusserst spannend in Szene gesetzt wird.
Die Action des Films, besonders beim Höhepunkt am Ende des Filmes, ist in Woos typischer Hongkongkino-Optik fotografiert. Sehr ästhetisch, spannend und einfach schön anzusehen.
Bis hierhin ein gelungener Film, doch leider trübt vor allem das Ende sehr das Erlebnis.

 [SPOILER]

Archer nimmt Troys kleinen Sohn, von dem dieser nichts wusste, bei sich auf, und lässt die Narbe auf seiner Brust, durch die einst Troys Kugel schlug und seinen eigenen Sohn tötete, nicht wieder kosmetisch wiederherrichten. Er "brauche sie nicht mehr".
Was als Happy End gedacht ist, und auf die emotionale Aufarbeitung des Verlustes hinweisen soll, wirkt jedoch auf mich eher gruselig als glücklich. Vielleicht war das so gewollt, wenn nicht, dann ist dieses seiche creepy Ende ein schlechtes Zugeständnis an das Hollywoodpublikum seitens Woos.

[SPOILER ENDE]

Für diesen Schnitzer ziehe ich nen Punkt ab, über bleibt ein spannender und rasanter Actionfilm, der Woos anderen Werken kaum nachsteht. Keine Längen, gute Bilder - eine Empfehlung für jeden Action/Thrillerfan.
So gibt es noch gute 7/10.

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