„Moontrap“ ist ein Science Fiction Erlebnis meiner Kindheit. Als ich seinerzeit eine Ausstrahlung im Fernsehen sah, war ich mächtig beeindruckt von dem SF-Horrorfilmchen. Die Effekte gefielen mir, wegen Walter Koenig schaute ich rein und weil mir die Horrorfilmchen, seit ich Alien gesehen hatte, so zusagten.
Colonel Jason Grant ist enttäuscht darüber, dass er bei der ersten Mondlandung nicht mit dabei war. Er hatte so sehr darauf hingearbeitet. Aber wenigstens ist er im All tätig, auch wenn es nur zum Aufsammeln eines Satelliten ist. Plötzlich registriert der Scanner ein fremdes Raumschiff, das vom Mond kommt. Jason schwebt hinüber um die Sache näher zu untersuchen und findet dabei ein seltsames Gebilde und einen toten Menschen. Zurück auf der Erde entpuppt sich das seltsame Gebilde als bösartiger außerirdischer, der sich mit Teilen des toten Menschen und mit Gegenständen des Untersuchungslabors zu einem gefährlichen Roboter umwandelt und die Menschen angreift. Nur mit List gelingt es den Feind zu zerstören. Jason und sein Kollege Ray sollen nun auf den Mond und die Sache untersuchen. Dort angekommen stellt sich ihnen eine erschreckende Macht entgegen.
„Moontrap“ ist ein B-Movie und das erkennt man deutlich. Die Sets sind nicht sonderlich aufwändig und die Anzahl der Darsteller kann man beinah an einer Hand abzählen. Dennoch versteht es der Film zu unterhalten und das liegt für mich an Walter Koenig und an Bruce Campbell. Hinzu kommen die Außerirdischen, die mehr an Roboter erinnern und sich mit langen Fangarmen organische und metallische Gegenstände zusammensammeln und daraus einen Körper basteln. Ich finde das echt interessant und irgendwie auch originell. Ihre ursprüngliche Form scheint von einem „Alien“ Ei abgeschaut, was mich nicht weiter stört, B-Movies bedienen sich gern an ähnlich gearteten Blockbustern, bzw. sie bauen darauf auf.
Die gebotenen Effekte sind vielleicht nicht auf so hohem Niveau, doch sie wissen zu begeistern und besitzen einen nicht unerheblichen Trash Anteil. Einiges ist sogar wirklich gruselig, wie der Hybrid-Ray. Was mir am besten gefallen hat, waren der Angriff des Roboters auf der Erde und sämtliche Szenen auf dem Mond. Absolut witzig dabei ist, wie Koenig und Campbell die niedrige Schwerkraft simulieren, indem sie bedächtigeren Schrittes umherlaufen. Das sieht so seltsam und unglaubwürdig aus, dass man einfach lachen muss. Trotzdem gefällt, dass man versuchte die Umgebung realistisch zu gestalten.
Die Ansprüche hinsichtlich der Geschichte und der Dialoge sollte man selbstverständlich herunterschrauben. Mehr als einmal kommt es zu dämlichen Dialogen und einiges an der Handlung ist auch nicht gerade intelligent. Den Film zu tragen, liegt, neben den Außerirdischen, bei Koenig und Campbell und das machen sie gut. Der Rest ist schmückendes Beiwerk, auch Mera Darstellerin Leigh Lombardi.
Wie gesagt, für mich ist „Moontrap“ ein Erlebnis aus der Kindheit, der mich auch heute noch sehr gut zu unterhalten versteht. Über das offensichtliche, niedrige Budget kann ich hinwegsehen, denn trotz dessen gibt es einige gelungene Effekte zu sehen. Von der Art her ist „Moontrap“ an den Alien Filmen ausgerichtet. Hinsichtlich der Handlung und einiger Dinge in der Inszenierung sollte man es nicht so eng sehen, was geboten wird ist solide und weiß zu unterhalten.
Für mich ein gelungenes kleines Filmchen.
Ich finde es sehr schade, dass sich für eine DVD Auswertung bisher noch kein Label gefunden hat. Laser Paradise hatte es ganz zu Beginn in Planung, doch nie realisiert. Sicherlich ist es ein B-Movie, doch auf dem DVD Markt kursieren Gurken, gegen die „Moontrap“ ein Oscar verdächtiges Projekt ist. Ein Glück, dass ich mir bei einer damaligen Videothekenauflösung ein Tape gesichert habe, das auch heute noch in absolut erstklassigem Zustand ist. Ja, in den 80ern wurde noch Qualität für den VHS Markt produziert.
Die deutschen Veröffentlichungen sind allesamt etwas gekürzt, jedoch nicht in Gewalt, sondern in unsinnigen Handlungselementen, die eh nicht wichtig sind. Hier fiel eine Szene, von Walter Koenig mit seinem Filmsohn, der Schere zum Opfer.