Die Kindergärtnerin Kyoko und ihre Kollegin wollen sich einen gemütlichen Abend in einem Restaurant machen, doch dazu kommt es nicht, denn Kyokos Freund findet den Koch mit halbverbranntem Gesicht in der Küche. Bevor er zu Tode kam, nahm er noch einen Anruf auf dem Handy seiner Tochter entgegen. Nachdem auch noch die Freundin von Kyoko auf sehr skurile Weise ums Leben kommt, ist sich die Polizei sicher, dass es sich hierbei wieder um den Fluch von Mimiko handelt. Im Gegensatz zu den früheren Ereignissen findet man allerdings kein rotes Bonbon im Mund der Verstorbenen. Diesmal ist die Gemeinsamkeit Kohlenstaub in den Lungen. Nachdem auch Kyoko den Todesanruf bekommt, macht sie sich zusammen mit ihrem Freund und der Reporterin Takako auf den Weg nach Taiwan, denn eine heiße Spur führt zu einem Gebiet, in dem früher Kohle abgebaut wurde und das im Laufe der Zeit zu einer Geisterstadt mutiert ist. Und diese birgt ein düsteres Geheimnis...
Regisseur Tsukamoto hat bislang nur Fernsehproduktionen auf seiner Habenseite stehen. Sein Spielfilmdebut „The Call 2" kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Da die Story gradliniger verläuft und der Film auch deutlich flüssiger und spannender ist als Takeshi Miikes erster Teil, gefällt mir die Fortsetzung sogar einen Tick besser als das teilweise etwas arg unzugängliche Original, welches man allerdings schon gesehen haben sollte, da sich viele Dinge auf den ersten Teil beziehen.
Schauspielerisch ist das insgesamt weder überragend gut noch besonders schlecht. Wie man es aus asiatischen Produktionen eben gewohnt ist, bewegen sich die Darsteller für westliche Gewohnheiten immer sehr nahe am Overacting.
Natürlich ist das alles nicht mehr sensationell neu. Im Endeffekt verlaufen viele dieser asiatischen Horrorfilme schon nach einem sehr ähnlichen Schema (sogar der Friseur der Geister ist anscheinend immer der Gleiche). Das war allerdings bei den Slasher Filmen in den 80ern nicht anders und darüber hat sich auch keiner beklagt. Immer wieder hat es Spaß gemacht Jason, Freddy oder Michael aufs Neue metzeln zu sehen.
Lässt man mal die vermeintlichen Vorbilder außer Acht und sieht „The Call 2" als eigenständigen Film, gibt es hier einen soliden Spannungsaufbau, eine gute Kameraarbeit und ein wesentlich besseres Ende als bei seinem Vorgänger zu bewundern.
Die Handyindustrie in Asien dürfte mit diesem Film ebenfalls zufrieden sein, denn hier bekommt man ganz nebenbei die durchaus breite Produktpalette dieser Branche groß im Bild serviert. Übrigens haben die Japaner viel schickere und ausgefallenere Handys als wir und behandeln diese fast so liebevoll wie wir unsere Haustiere. Dies aber nur nebenbei.
7 Punkte