Blow Up ist einer dieser Filme, der seinen eigenen künstlerischen Anspruch durch einige plump aneinander gereihte, surreale und irrationale Momente monstranzartig vor sich her trägt, einer dieser Filme, der Kunst zum Selbstzweck verkommen lässt und dessen Fans auf der Suche nach Identität alles glorifizieren, was auch nur im entferntesten dem Mainstream-Film widerspricht.
Ein Film, der nur selten unterhält, überzeichnete Figuren in inhaltsleeren gekünsteteln Dialogen um die Wette vorführt und einer gähnend langweiligen Einführung am Rande der kompletten Belanglosigkeit eine kurze dramatische Phase hinterherschiebt, die tatsächlich zeitweilig an einen Kriminalfilm erinnern kann, um sich dann im Finale in einer wirren Groteske zu verlieren. Seine Frauenfiguren sind durchweg eindimensional und unsympathisch, stellenweise möchte man vor Fremdscham wegschauen. Es gibt durchaus Filme, die überzeugen, obwohl sie die Handlung der Optik oder bestimmter Narrative unterordnen, oder sie sogar ganz vernachlässigen. Hier ist der Mehrwert abseits der Handlung jedoch so gering, dass dies für Blow Up nicht gelten kann. Das reicht vielleicht dem 0815-Boheme und Pseudo-Cineasten auf der Suche nach sich selbst, ein guter Film braucht jedoch mehr, als prätentiöse Anflüge von Selbstgerechtigkeit, irrationale Momente und überzeichnete Charaktere. Blow Up lebt von dem, was der Film sein soll, ohne diese parabelartige Handlungsstruktur wirklich mit Leben zu füllen.
Positiv hervorzuheben ist David Hemmings, der einem widerlichen Yuppie-Fotografen mehr als nur Stereotype entlocken kann. Auch der Soundtrack kann überzeugen, während man das dazugehörige Bild desöfteren auch gerne hätte weglassen können. Wenn das die Swinging Sixties sein sollen - dann bin ich heilfroh ein Kind der 80ger zu sein.
3/10