Basierend auf einer wahren Begebenheit sagen die ersten Worte des Films, was im nächsten Bild wieder relativiert wird. (Was ich im Nachhinein als grundlegenden Fehler des ganzen Filmprojekts anrechne, denn dramatische Elemente, die die Geschichte interessanter hätten machen können fehlen oder werden überrollt.) Nun beginnt ein mehr oder weniger hin und her Gespiele zwischen etwas verbocken, wieder gerade biegen; legalem und illegalem etc. Eine Reihe von Leute sind darin involviert und der ganze Film läuft über die Erzählungen von Domino (Keira Knighltey) gegenüber einer FBI-Beamtin (Lucy Liu). Tony Scott hat ja seine Art einen Film zu inszenieren. "Domino" ist da die Krönung seines Stils. Ich mag es gerne mal unkonventionell, aber hier habe ich Kopfschmerzen bekommen. Ein Feuerwerk an Schnitten zusammen mit einem Farbenbombardement. Zuviel für mich, um mir die Story zu Gemüte zu führen. Die Hektik reißt jedesmal wieder Lücken in die Erzählung und auf über 120 Minuten ist das eher unbrauchbar. Nicht zuletzt weil der Film Längen aufweist. Meiner Meinung nach sind viele Episoden viel zu breit getreten. Auch wird soviel erklärt, dass man der Bilderflut und der Länge ohne viel Mitdenken ausgesetzt wird.
Die Schauspieler gehen reihum unter. Die beste Rolle ist fast noch die von Christopher Walken als TV-Produzent, der die Bountyhunter als Reality Show ins Fernsehen bringen will. Was auch mit die kurzweiligsten Stellen im Film sind.
Viel Gutes kann ich dem Film einfach nicht abgewinnen. Teilweise für Clips auf MTV zu gebrauchen. Die eher schwache Story wird überbügelt mit einem Speed-LSD Trip an Bildern und das auf eine zu lange Laufzeit. Der Soundtrack ist auch eher unbrauchbar und setzt den Musikvideo Stil fort. Kein Schauspieler kann sich gegen die Inszenierung erwähren und sei er noch so sehr als Star aus anderen Filmen. Keiner kann sich wirklich profilieren.
Ich hätte nicht gedacht, dass die Kombination aus Scriptautor Richard Kelly (Regiesseur von "Donnie Darko", welcher einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist) und Tony Scott (sonst eher Garant für gute Actionfilme war) so einen 'Murks' auf die Beine stellen würden. Böse gemeint, wohl der passende Abschluss zum eher schlechten Kinojahr 2005.